Aachen stoppte Bayerns Cupserie
Hatte es damals im Viertelfinale ein 1:2 gegeben, so setzte es diesmal im Achtelfinale eine 2:4-Schlappe. Zwischen den zwei Niederlage lagen 1.015 Tage, an denen die Münchner kein einziges Cup-Match verloren und die Trophäe zweimal gewonnen haben. “Wir wollen immer Schönheitstore machen, aber im Cup musst du den Ball auch mal mit dem Spitz reinhauen”, meinte der sichtlich angefressene FCB-Manager Uli Hoeneß. Seine Enttäuschung war aber schnell verflogen, später sagte er bei der Abreise vom Tivoli-Stadion, das mit 20.800 Fans zum Hexenkessel geworden war: “Ich finde es gar nicht so schlimm, das kann mal passieren. Wir wollen auch mal ein bisschen Weihnachtsruhe haben. Schöne Feiertage.”
Die Bayern waren am Rande eines Debakels gestanden, zur Pause schon 0:3 zurückgelegen. Und das, obwohl sie auf Grund der Chancen zu Beginn hätten führen können. “Wir hatten eine vermeintliche Überlegenheit, die sich in Torchancen ausgedrückt hat, aber nicht in Treffern. Durch diese trügerische Sicherheit haben wir dann Fehler gemacht und sind in Rückstand geraten”, analysierte Trainer Felix Magath, dessen Truppe nach dem Wechsel viel Druck erzeugt hatte und auf 2:3 herangekommen war.
In der letzten Minute war es dann ausgerechnet Jan Schlaudraff, der gegen seinen möglichen neuen Arbeitgeber aus dem Süden mit einem unwiderstehlichen Antritt und Solo das entscheidende 4:2 für den Aufsteiger erzielte. “Die Alemannia hat ein fantastisches Jahr hinter sich gebracht. Und dann noch dieses 4:2. Mit diesem Sieg hat sich die Mannschaft selbst und die Fans beschenkt”, sagte Trainer Michael Frontzeck. 2004 waren die Schwarz-Gelben bis ins Endspiel und nach dem 2:3 gegen Werder Bremen in den UEFA-Cup gekommen.
Neben Aachen haben sich noch Markus Weissenbergers Frankfurter Eintracht, der VfB Stuttgart, der 1. FC Nürnberg, der VfL Wolfsburg, Hannover 96, Hertha BSC und als einziger Zweitligist die Kickers Offenbach mit dem früheren Austria-Trainer Wolfgang Frank für das Viertelfinale qualifiziert. Die Auslosung für die vier Spiele (27./28. Februar) wird am 7. Jänner vorgenommen. Dazu meinte Frank: “Die Frankfurter wollen uns, jetzt können sie uns haben.”
Weissenberger hatte am Dienstag im Heimspiel gegen den 1. FC Köln, dessen Trainer mit Austria-Vergangenheit, Christoph Daum, auch im vierten Pflichtspiel sieglos blieb, die 1:0-Führung beim 3:1-Heimsieg nach Verlängerung mustergültig vorbereitet und selbst per Kopf eine Riesentorchance vorgefunden. Das Fachmagazin “kicker” vergab für die Leistung des Ösi-Legionärs, der bis zur 61. Minute im Einsatz war, die Note 3,5.