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A United Kingdom - Trailer und Kritik zum Film

Eine glänzende silberfarbene Propellermaschine setzt auf einer sandigen Piste in der afrikanischen Steppe auf. Aus dem Flugzeug steigen ein schwarzer Mann und eine weiße Frau. Seretse Khama ist der designierte König des späteren Botsuana, Ruth Williams eine Sekretärin aus England. Die beiden sind ein Paar. Das ist Ende der 40er-Jahre nicht nur ein Skandal, sondern ein Politikum.

Ihre Familien lehnen die Beziehung genauso ab wie die Regierung des Britischen Empires, die einen diplomatischen Auseinandersetzung mit dem rassistischen Apartheidregime in Südafrika fürchtet. Stoff, wie gemacht für ein Drama. Doch die Geschichte hinter dem Film “A United Kingdom”, der am Freitag in den Kinos startet, ist wahr. Sie wird von der britischen Regisseurin Amma Asante gefühlvoll in Szene gesetzt. Und obwohl die Hauptfiguren nur holzschnittartig eingeführt werden, überzeugen David Oyelowo (40) und Rosamund Pike (38) in den Rollen als Seretse Khama und Ruth Williams durch ihre starken Dialoge. “Könntest du dir jemals vorstellen, in Afrika zu leben?”, fragt Seretse seine Verlobte. Die Antwort kommt prompt: “Und ob ich das kann.”

A United Kingdom – Die Handlung

Er soll durch ein Jurastudium in London auf seine Aufgabe als Herrscher des britischen Protektorats Bechuanaland vorbereitet werden. Sie ist die Tochter eines Vertreters im Teehandel und arbeitet als Sekretärin. Die beiden lernen sich bei einem Tanzabend kennen, beginnen eine Beziehung und beschließen zu heiraten. Doch die Widerstände scheinen beinahe unüberwindbar. Am Ende setzen sie sich durch und gewinnen nicht nur die Unterstützung ihrer Familien, sondern erreichen die Unabhängigkeit für Botsuana und die Transformation des Landes in eine Demokratie. Rosamund Pike überzeugt durch ihre ausdrucksstarke Mimik: Von Begeisterung bis Verzweiflung – in ihrem Gesicht spiegelt sich die Dramatik der Geschichte wider. David Oyelowo hat seinen besten Auftritt bei einer Rede vor den versammelten Ältesten seines Volkes. “Ich liebe dieses Land, aber ich liebe auch meine Frau”, ruft Seretse mit Tränen in den Augen.

A United Kingdom – Die Kritik

Der Film ist geprägt von starken Kontrasten: Einerseits das stets düstere und verregnete London, andererseits das helle, warme Botsuana. Spektakuläre Landschaftsaufnahmen fehlen nicht – doch damit geht Asante nicht verschwenderisch um. Selten filmt die Kamera aus der Vogelperspektive. Auf computeranimierte Bilder von Menschenmassen oder spektakuläre Panoramabilder virtuell erstellter Städte wird ganz verzichtet. Trotzdem wird der Film nicht zum auf Leinwand gebannten Kammertheater. Asante lässt die Weite der afrikanischen Steppe und die Größe der britischen Hauptstadt stets geschickt im Hintergrund erahnen.

Schwach ist der Film zuweilen, wenn politische Theorien vorgetragen werden. Nicht immer wirken die Monologe von Oyelowo alias Seretse Khama überzeugend. Seinen Höhepunkt erreicht das, als er am Ende des Films in einer Rede den Übergang seines Landes in eine Demokratie verkündet. “Kein Mensch ist frei, der nicht über sich selbst bestimmen darf”, sagt er in der deutschen Synchronversion. Das ist, obwohl bedeutungsschwanger vorgetragen, ein Zirkelschluss. In der englischen Originalversion ist es nicht besser. Stark ist der Film immer dann, wenn es um Emotionen geht. Wenn Seretse und Ruth miteinander tanzen, lachen, weinen, und wenn sie sich den gefühlskalten britischen Kolonialbeamten, gespielt von Jack Davenport und Tom Felton, widersetzen.

>> Alle Filmstartzeiten zu “A United Kingdom”

(APA)

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