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A Most Wanted Man - Kritik und Trailer zum Film

Spannung, politische Brisanz und eine Starbesetzung: In dem Spionagethriller "A Most Wanted Man" ist der im Februar gestorbene Philip Seymour Hoffman in seiner letzten Hauptrolle zu sehen.

Der große Philip Seymour Hoffman verabschiedet sich von der Leinwand: Der im Februar mit 46 Jahren an einer Überdosis verstorbene Charakterdarsteller hatte in “A Most Wanted Man” seine letzte Hauptrolle. Der klassische Spionagethriller nach John le Carre bietet dem Ausnahmeschauspieler ab Freitag im Kino ein letztes Mal die Gelegenheit, in seiner Paraderolle als einsamer Wolf zu brillieren.

Kurzinhalt zu “A Most Wanted Man”

So spielt Hoffman Günther Bachmann, den Leiter einer geheimen deutschen Spionageeinheit in Hamburg. Dieser ist hinter Issa Karpov (Grigoriy Dobrygin) her, der sich als russisch-stämmiger Tschetschene illegal in die Hansestadt durchgeschlagen hat. Bachmann ist allerdings nicht der Einzige, der dem als mögliche Bedrohung und etwaiger Informant gefürchteten wie geschätzten Flüchtling auf den Fersen ist. Die Intrige um Karpov, in der neben den verschiedenen Geheimdienstlern wie der US-Agentin Martha Sullivan (Robin Wright) auch der zwielichtige Privatbankier Tommy Brue (Willem Dafoe) und die junge Menschenrechtsanwältin Annabel Richter (Rachel McAdams) eine zentrale Rolle spielen, beginnt sich zu entspinnen. Und die Uhr tickt.

“A Most Wanted Man” basiert auf einem der jüngeren Le-Carre-Romane, “Marionetten”, in dem der britische Spionageveteran ein ernüchtertes Bild der Welt der Dienste nach 9/11 zeichnet. Ihre verschwiegene Parallelwelt agiert nach eigenen Gesetzen und negiert jene der Außenwelt. Die treibenden Kräfte sind dabei keineswegs mehr idealistische Kalte Krieger, sondern desillusionierte Technokraten.

Kritik zum Film

Dennoch verpackt der niederländische Regisseur Anton Corbijn (“The American”) den Plot ins Gewand eines typischen Agententhrillers im Le-Carre-Stil, bei dem der unvermeidliche Konflikt der verschiedenen Institutionen gegen den Einzelnen gestellt wird. Ungewöhnlich an “A Most Wanted Man” ist dabei, dass es im engeren Sinne keinen Antagonisten gibt. Alle verhalten sich in ihrer Weltsicht anständig und doch scheint die Katastrophe unvermeidlich.

Diese konsternierte Weltsicht kleidet Corbijn in graue Farben, bleibt nüchtern in der Bildsprache und der Entwicklung der Narration – ihm geht es letztlich um Charakterstudien, nicht um Spionageaction. Wer in diesem Spiel wessen Marionette ist, ist nur insofern interessant, als es die verschiedenen Abhängigkeiten und Vertrauensbeziehungen aufzeigt. Dass “A Most Wanted Man” dabei an authentischen Orten wie der Hamburger Kultkneipe “Zum Silbersack” spielt, verleiht dem Essay über die Einsamkeit eine gewisse Erdung, auf der allen voran Hoffman meisterlich seinen Charakter ausarbeitet.

Neben den Weltstars hat Corbijn auch einige deutsche Darsteller für kleinere Rollen verpflichtet. So sind etwa Daniel Brühl, Nina Hoss oder Martin Wuttke Teil des Intrigenspiels, zu dem auch Herbert Grönemeyer gehört. Dieser hat nicht nur die Filmmusik geschrieben, sondern auch selbst eine kleine Rolle übernommen.

Dominiert wird das Werk allerdings von der Leinwandpräsenz von Philip Seymour Hoffman. Und so ist “A Most Wanted Man” der schon vom Titel her passende Abschied eines großen Schauspielers von der Weltbühne des Kinos.

Trailer zu “A Most Wanted Man”

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