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ÖAMTC warnt vor erhöhter Glatteisgefahr auf Österreichs Straßen

Auf Österreichs Straßen ist momentan Vorsicht geboten.
Auf Österreichs Straßen ist momentan Vorsicht geboten. ©APA/dpa/Philipp von Ditfurth
Die winterlichen Fahrbedingungen in Österreich stellen Verkehrsteilnehmer vor erhebliche Risiken, da durch niedrige Temperaturen, Blitzeis und unzureichende Bereifung die Unfallgefahr erheblich steigt.
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Die aktuellen winterlichen Temperaturen stellen alle Verkehrsteilnehmer:innen vor besondere Herausforderungen. Ob mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß: Tiefe Temperaturen in Verbindung mit leichtem Schneefall oder Nebel können rasch zu gefährlicher Glätte führen. Selbst Temperaturen knapp über null Grad sind kein verlässlicher Hinweis auf sichere Fahrbahnen, da der Untergrund im Winter oft stark ausgekühlt ist.

“Wenn Regen auf eine stark unterkühlte, gefrorene Fahrbahn trifft oder auch durch überfrierenden Nebel kann sehr rasch eine spiegelglatte Eisschicht entstehen – sogenanntes Blitzeis", warnt ÖAMTC-Verkehrsjurist Matthias Wolf. Besonders heimtückisch sind Brücken, Unterführungen und schattige Streckenabschnitte, die deutlich schneller auskühlen als andere Fahrbahnbereiche.

ÖAMTC: "Glatteis wird unterschätzt"

"Glatteis tritt häufig nur punktuell auf und wird daher leicht unterschätzt", warnt der Experte des Mobilitätsclubs. "Gerade in den frühen Morgenstunden oder am Abend kann es auf wenigen Metern extrem rutschig sein – manchmal merkt man das schon am Weg zum Fahrzeug. Wer unterwegs ist, muss seine Geschwindigkeit konsequent an die Bedingungen anpassen, denn der Bremsweg verlängert sich bei Glätte massiv."

Winterreifenpflicht nicht ignorieren

Seit 1. November gilt in Österreich wieder die situative Winterausrüstungspflicht. Das bedeutet: Pkw dürfen bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen – also bei Schnee, Schneematsch oder Eis – nur dann fahren, wenn Winterreifen montiert sind. Bei falscher Bereifung droht eine empfindliche Verwaltungsstrafe. Werden zusätzlich andere Verkehrsteilnehmer:innen gefährdet, liegt das theoretische Strafhöchstmaß bei 10.000 Euro. "Winterreifen sind kein Nice-to-Have, sondern bei winterlichen Verhältnissen gesetzlich vorgeschrieben und sicherheitsrelevant. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe bei Pkw-Winterreifen beträgt vier Millimeter", so Wolf. Neben der richtigen Bereifung sind eine angepasste Geschwindigkeit, ausreichender Sicherheitsabstand und vorausschauendes Fahren entscheidend.

Einspurige Fahrzeuge besonders gefährdet

Besonders vorsichtig sollten einspurige Verkehrsteilnehmer:innen unterwegs sein. "Wer mit dem Motorrad, Fahrrad oder E-Scooter unterwegs ist, muss die Fahrbahn sehr genau beobachten. Es droht gleich doppeltes Risiko: Sowohl Glätte als auch Rollsplit auf der Straße erhöhen die Sturzgefahr enorm", betont der ÖAMTC-Experte.

Nicht auf Schneeräum- und Streupflicht verlassen

Nicht ratsam ist es, sich ausschließlich auf die Räumung und Bestreuung der Fahrbahn zu verlassen. Zwar sind Straßenerhalter verpflichtet, Schnee zu räumen und bei Glätte zu streuen, sie haften jedoch grundsätzlich nur bei vorsätzlicher oder grob fahrlässiger Verletzung ihrer Sicherungspflichten. Anders ist die Rechtslage bei mautpflichtigen Straßen wie etwa Autobahnen: Da hier ein Vertragsverhältnis besteht, haftet der Straßenerhalter bereits bei leichter Fahrlässigkeit und muss nachweisen, dass ihn kein Verschulden trifft.

(Red)

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