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Boote liegen plötzlich auf dem Trockenen: Kanalufer in Großbritannien eingebrochen

Nach dem Bruch eines künstlichen Damms floss das Wasser ab, mehrere Boote blieben auf dem trockenen Kanalbett zurück.
Nach dem Bruch eines künstlichen Damms floss das Wasser ab, mehrere Boote blieben auf dem trockenen Kanalbett zurück. ©APA/AFP
In der Grafschaft Shropshire im Westen Großbritanniens ist ein Abschnitt des Union Canal bei Whitchurch eingebrochen. Mehrere Boote kamen infolge des Zwischenfalls auf dem Trockenen zum Liegen.

In einem Kanal bildete sich ein etwa 50 Meter langes Loch, durch das große Mengen Wasser austraten. Mehrere Boote wurden mitgerissen, blieben aber auf dem trockengefallenen Kanalbett liegen. Zehn Menschen wurden in Sicherheit gebracht, Verletzte gab es keine.

Die Behörden erklärten das Ereignis zum Großschadensfall. Der Kanal, der an der Grenze zu Wales verläuft, entwässerte in kurzer Zeit rund fünf Millionen Liter Wasser in die umliegende Landschaft. Drei Boote wurden beschädigt oder blieben im Erdloch zurück. Laut Berichten des "Guardian" befanden sich einige der Boote am Rand eines steilen Abhangs oder waren tief im Boden versunken.

Anwohner dachten an Erdbeben

Der Einsturz ereignete sich laut Polizei in den frühen Morgenstunden. Die Feuerwehr und Rettungsdienste von Shropshire erhielten gegen 4.22 Uhr erste Meldungen. Anrainer berichteten, sie hätten zunächst angenommen, es handle sich um ein Erdbeben. Es wurde auch befürchtet, dass das Wasser in die nahegelegene Stadt Whitchurch fließen könnte.

Boote liegen auf dem trockengefallenen Kanalbett des Shropshire Union Canal in Whitchurch, nachdem ein Erdloch die Wasserstraße entwässert hat. ©APA/AFP

Einsatz unter schwierigen Bedingungen

In einer Mitteilung hieß es, dass sich das entstandene Erdloch auf rund 50 mal 50 Meter ausdehnte. Drei Boote seien davon betroffen gewesen. Die Einsatzkräfte hätten mehr als zehn Personen in Sicherheit gebracht. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich schwierig: Der Boden war instabil, das Wasser floss schnell. Gegen 8.30 Uhr habe sich die Lage stabilisiert, Such- und Rettungsmaßnahmen wurden nicht mehr fortgesetzt. Das berichtete Scott Hurford, Leiter der örtlichen Feuerwehr, laut "Guardian".

Geologe vermutet Dammversagen

Zunächst war vermutet worden, dass es sich um ein klassisches Erdloch (Sinkhole) handle. Laut dem Geowissenschafter Michael Branney von der Universität Leicester deuten Aufnahmen jedoch darauf hin, dass es sich vielmehr um den Einsturz eines künstlichen Damms handelte.

Dieser sei vermutlich aus Stein, Erde und Lehm errichtet worden. Aufgrund des hohen Wasserstands im Winter sei es zu einem Strukturausfall gekommen. Infiltrierendes Wasser könne die Stabilität solcher Dämme mit der Zeit erheblich beeinträchtigen.

(VOL.AT)

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