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2026 wartet mit partieller Sonnenfinsternis auf

Eine partielle Sonnenfinsternis im Jahr 2011.
Eine partielle Sonnenfinsternis im Jahr 2011. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Im Sommer 2026 wird wohl der Sonne besonders viel Aufmerksamkeit zuteilwerden. Schließlich findet am 12. August eine partielle Sonnenfinsternis statt.

Die Hauptattraktionen des Astronomiejahrs 2026 konzentrieren sich im August: Höhepunkt ist eine partielle Sonnenfinsternis am 12. August. Die Sonne wird dabei zu 89 Prozent verfinstert untergehen - die stärkste Verfinsterung der Sonne seit 1999 in unseren Breiten. Der Neumond in dieser Nacht fällt mit dem Maximum des Meteorstroms der Perseiden zusammen. Wenige Tage später gibt es am 28. August eine partielle, hierzulande nur teilweise zu sehende Mondfinsternis.

Gleich die ersten Finsternisse des Jahres 2026 sind hierzulande eine Enttäuschung: Die ringförmige Sonnenfinsternis am 17. Februar lässt sich praktisch nur von der Antarktis aus beobachten. Auch die totale Mondfinsternis am 3. März ist in Österreich überhaupt nicht zu sehen, beobachten lässt sie sich im Pazifik, im Westen Nordamerikas, in Ostasien und Teilen Australiens.

Sonnenfinsternis im Anmarsch

Als "unbestrittenen Höhepunkt des Jahres" bezeichnet der "Astronomische Almanach für Österreich 2026", eine Gemeinschaftsproduktion von Mitgliedern mehrerer Amateur-Astronomievereine, die partielle Sonnenfinsternis am 12. August. Von Österreich aus wird sich die Sonne in den Abendstunden verfinstern und zu fast 90 Prozent verfinstert als schmale Sichel, mit leicht nach unten geneigten Spitzen, hinter dem Horizont versinken. Den Experten zufolge ist das "die stärkste Verfinsterung der Sonne seit der totalen Sonnenfinsternis vom 11. August 1999".

Wer die Finsternis total erleben möchte, muss nicht allzu weit reisen: Der Bereich der totalen Verfinsterung läuft quer durch das spanische Festland und die Balearen.

Sternschnuppen als Draufgabe?

Eine Sonnenfinsternis tritt ja nur bei Neumond auf. Und das schafft ideale Bedingungen, um den Meteorstrom der Perseiden zu beobachten, der in der Nacht auf 13. August - also wenige Stunden nach der Sonnenfinsternis - sein Maximum erreichen wird. Entsprechendes Wetter vorausgesetzt ist also mit vielen Sternschnuppen zu rechnen. Grundsätzlich kann man ja das ganze Jahr über bei klarem Himmel Sternschnuppen sehen. Besonders lohnt sich der Blick zum Himmel aber dann, wenn die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne eine Kometenbahn kreuzt. Bei den Perseiden ist das jedes Jahr Mitte August die Staubspur, die der Komet 109P/Swift-Tuttle auf seiner Bahn hinterlässt.

In der Morgendämmerung des 28. August ist in Österreich eine partielle Mondfinsternis teilweise zu sehen. Der Mond geht dabei während der partiellen Verfinsterung unter.

Mehrere Planeten zeigen sich

Von 9. bis 27. Februar sind am Abend vier Planeten mit freiem Auge zu sehen (Merkur, Venus, Jupiter und Saturn). Auch im November zeigen sich am Morgenhimmel nochmals vier Planeten gleichzeitig, zu dieser Zeit sind es Merkur, Venus, Mars und Jupiter.

Auf ein "seltenes Kuriosum" verweist der Chef der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA), Alexander Pikhard: Ende 2026 wird der Planet Uranus wieder genau an jener Stelle stehen, an der er 1690 vom ersten königlichen Astronomen Englands, John Flamsteed, erstmals gesehen wurde - also vor genau vier Uranusjahren (4 x 84 = 336 Jahre). Flamsteed hielt ihn damals allerdings für einen Fixstern. Erst mehr als 90 Jahre später, am 13. März 1781, wurde Uranus durch Wilhelm Herschel als Planet erkannt und damit offiziell entdeckt.

Nach wie vor Warten heißt es auf einen neuen Stern am Firmament: Astronomen rechnen schon seit 2024 mit einer Sternenexplosion im etwa 3.000 Lichtjahre entfernten Sternensystem "T Coronae Borealis". Doch alle bisherigen Prognosen haben nicht gehalten. Bei "T Coronae Borealis" handelt es sich um ein Doppelsternsystem, bei dem ein Weißer Zwerg, das Endstadium einer Riesensonne, Materie von seinem benachbarten Stern absaugt. Dieser Prozess entlädt sich nach Überschreitung einer kritischen Grenze etwa alle 80 Jahre in einer Kernexplosion. Wann das so weit ist, steht im wahrsten Sinne des Wortes in den Sternen. Sobald es so weit ist, wird "T Coronae Borealis" dann für etwa eine Woche so hell wie der Polarstern leuchten; zu finden ist er im Sternbild der Nördlichen Krone.

(APA/Red)

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