Kanada friert bei -53 Grad – droht Europa das gleiche Schicksal?
Historische Kältewelle im Yukon: -53 Grad im Dezember
In Kanada wurden am 12. Dezember 2025 im Yukon rekordverdächtige -53 Grad Celsius gemessen – ein Tiefstwert, der so früh im Winter seit 30 Jahren nicht mehr registriert wurde. Ursache ist ein außergewöhnlich kalter Luftkörper aus Sibirien, der über die Arktis nach Nordamerika gelangte. Betroffen sind vor allem der Nordwesten und die Prärien, wo neben den Temperaturen auch die gefühlte Kälte (Windchill) auf bis zu -60 Grad sinkt.
Was hat der Polarwirbel damit zu tun?
Meteorologen sehen den Ursprung der Kältewelle in einem gestörten Polarwirbel. Normalerweise hält dieser stratosphärische Luftstrom kalte Luftmassen rund um den Nordpol fest. Wird er geschwächt oder verschoben, können arktische Luftmassen weit nach Süden ausbrechen – wie derzeit über Kanada.
Droht Europa ein ähnlicher Kälteeinbruch?
Ob eine solche Kälte auch Europa trifft, hängt maßgeblich von der Position des Jetstreams ab. Derzeit blockieren westliche Strömungen eine vergleichbare Entwicklung über Europa. Laut Meteorologe Dominik Jung besteht aktuell keine akute Gefahr für eine extreme Kältephase in Mitteleuropa – zumindest nicht in den kommenden Tagen.
Aber: Die Dynamik bleibt – und auch Europa ist nicht immun
Auch wenn der Atlantik als Wärmepuffer wirkt, zeigen vergangene Winter, dass bei entsprechender Großwetterlage sibirische Kaltluft auch Europa erreichen kann. Fachleute beobachten daher die weitere Entwicklung des Polarwirbels sehr genau. Eine geschwächte Stratosphäre erhöht statistisch die Wahrscheinlichkeit für spätere Kälteausbrüche – auch in Vorarlberg.
(VOL.AT)