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Lawinenabgang in Tirol: Mehrere Wintersportler teilverschüttet

Lawinenabgang trug sich in Tirol zu.
Lawinenabgang trug sich in Tirol zu. ©APA/BARBARA GINDL (Sujet)
Am Stubaier Gletscher in Tirol ist es zu einem Lawinenabgang gekommen. Mehrere Menschen wurden teilverschüttet.

Bei einem Lawinenabgang im freien Skiraum am Stubaier Gletscher in Tirol (Bezirk Innsbruck-Land) sind Donnerstagvormittag acht Wintersportler - fünf Deutsche, zwei Bulgaren und eine Österreicherin - teilverschüttet worden. Vier davon wurden leicht verletzt, teilten die Stubaier Gletscherbahnen mit. Zwei der Verletzten wurden in das Krankenhaus Hall geflogen. Die Betroffenen waren im Zuge einer groß angelegten Suchaktion aus den Schneemassen befreit worden.

Teils selbstständig befreit

Das Schneebrett war um 9.25 Uhr im freien Skiraum im Bereich der Daunscharte abgegangen. Teils erreichten die Schneemassen auch den unteren Abschnitt einer Piste, die daraufhin gesperrt wurde. Dort im Nahbereich sowie im freien Skiraum wurden die Variantenskifahrer schließlich geborgen. Bzw. konnten sich sechs von ihnen selbst aus den Schneemassen befreien, die zwei anderen wurden von Kameraden geborgen, sagte eine Polizeisprecherin am späten Nachmittag zur APA.

Die Lawine dürfte indes im freien Gelände von einem der Wintersportler ausgelöst worden sein, hieß es seitens der Stubaier Gletscherbahnen. Das Schneebrett hatte beträchtliche Ausmaße - der Anriss war bis zu zwei Meter hoch, der abzusuchende Lawinenkegel entsprechend riesig. Bei einigen der betroffenen Wintersportler waren im Zuge des Lawinenabgangs ausgelöste Lawinenairbags beobachtet worden.

Suchaktion nach Lawine in Tirol eingestellt

Nach den Bergungen konnte die Suchaktion am frühen Donnerstagnachmittag eingestellt werden. Der Lawinenkegel werde aber noch mit einer Reco-Sonde per Hubschrauber final abgesucht, verlautete es von den Gletscherbahnen.

Immens war jedenfalls auch das Ausmaß der Suchaktion am Stubaier Gletscher. Mehr als 250 Einsatzkräfte waren an Ort und Stelle - neben den Bergrettungen Neustift, Vorderes Stubaital und Sölden mit fünf Lawinenhunden befanden sich auch die Alpinpolizei sowie zufällig - aufgrund von Ausbildungskursen - vor Ort anwesende rund 60 tschechische und polnische Bergretter sowie 90 Soldaten der Deutschen Bundeswehr im Einsatz. Auch 100 zivile Helfer, zwei Notarzthubschrauber mit leitendem Notarzt, die Libelle Tirol sowie Mitarbeiter der Stubaier Gletscherbahnen waren beteiligt.

Der Lawinenabgang ereignete sich jedenfalls zu einer wettertechnisch durchaus kritischen Zeit. In den vergangenen Tagen fiel im Tiroler Hochgebirge nicht nur viel Schnee - am Stubaier Gletscher liegen derzeit 70 Zentimeter Neuschnee - es war auch immer wieder stürmisch. Wind gilt in solchen Situationen als Baumeister von Lawinen, da sich bei solchen Bedingungen Triebschnee sammeln kann. "Die Gefahrenstellen sind oft nicht zu erkennen", sagt Patrick Nairz, Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes, gegenüber der Online-Ausgabe des "Kurier". Denn der jüngste Schnee sei nicht mehr vom Wind verblasen worden und decke somit die Triebschneepakete zu. Die Lawine am Stubaier Gletscher sei "verhältnismäßig groß", meinte auch Nairz.

(APA/Red.)

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