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Bilanz: Finanzbildung für immer mehr Menschen

Pressekonferenz zur "Nationalen Finanzbildungsstrategie".
Pressekonferenz zur "Nationalen Finanzbildungsstrategie". ©APA/ROLAND SCHLAGER
Die Finanzbildungsstrategie der Regierung erreicht in Österreich seit 2021 immer mehr Menschen. Im Jahr 2024 wurden mit 150 Maßnahmen 130.000 Personen angesprochen, 15.000 mehr als im Vorjahr. Digitale Angebote verzeichneten über 500.000 Zugriffe. 55 Prozent der Initiativen richten sich an Schüler.
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Die Zahlen zur Finanzbildung wurden am Dienstag nach einer Zusammenkunft des Finanzbildungsrats von Martin Kocher, dem Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), der Finanz-Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP), dem Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) und der Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) präsentiert. Während der Sitzung wurde der Fortschrittsbericht für 2025 verabschiedet und der Grundstein für die Strategie ab 2027 gelegt.

Finanzbildung als Zukunftskompetenz

Finanzbildung sei eine wesentliche "Zukunftskompetenz", die die Menschen "darin stärkt, kluge finanzielle Entscheidungen zu treffen", sagte Kocher. "Das schafft Sicherheit für die Menschen, das hilft Überschuldung zu verhindern". Eibinger-Miedl sowie auch Wiederkehr und Holzleitner lobten die produktive Zusammenarbeit aller an der Strategie beteiligten Ministerien. Für Eibinger-Miedl komme das Thema nun "in die Breite", dazu trage auch das 2024 implementierte Finanznavi-Portal bei. Aber auch der aktive Wunsch der Schüler, mehr Finanzbildung zu bekommen, treibe die Thematik weiter voran, sagte Wiederkehr. Holzleitner betonte zudem die Wichtigkeit des Finanzwissens für die finanzielle und ökonomische Unabhängigkeit für Frauen. Bei den Angeboten gebe es mittlerweile einen klaren Trend in Richtung digitaler Angebote. Aktuell gebe es 148 Online-Angebote für Finanzbildung. Die Zahl der implementierten Maßnahmen sei im Jahr 2025 insgesamt auf 207 gestiegen.

Neue Folgestrategie für Finanzbildung ab 2027

Die seit 2021 laufende Strategie läuft allerdings 2026 aus, für die Zeit ab 2027 wird an einer Folgestrategie gearbeitet. Diese soll Finanzbildung permanent implementieren und sowohl fixe als auch variable - also alle paar Jahre angepasste - Ziele verfolgen. Schwerpunkte in der neuen Strategie seien unter anderem Chancen und Risiken der Finanz- und Kapitalmärkten sowie digitale Finanzkompetenz, so Eibinger-Miedl. Um den Einstieg an den Kapitalmarkt zu erleichtern, werde beispielsweise über ein kombiniertes Spar- und Investmentkonto nachgedacht.

Eine Behaltefrist für Wertpapiere sei dagegen nicht Thema gewesen. Es wäre für die Staatssekretärin zwar ein "gutes Instrument" und sei zwischen den Regierungsparteien auch diskutiert worden, sei aber letztlich nicht ins Regierungsprogramm aufgenommen worden. Ob sich die steigende Finanzbildung auch in der realen Welt der Menschen niederschlägt - beispielsweise in niedrigerer Verschuldung - sei indessen noch nicht messbar. Dazu sei es noch zu früh, so Eibinger-Miedl. Die Messbarkeit der Auswirkungen der Finanzbildung solle jedoch in die Folgestrategie implementiert werden. Es sei "genau das Ziel, das auch sichtbar zu machen", sagte Kocher.

(APA/Red)

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