Meta soll Studie zu psychischen Schäden vertuscht haben
In dem Forschungsprojekt "Project Mercury" aus dem Jahr 2020 hätten Nutzer, die eine Woche lang auf Facebook und Instagram verzichteten, über "geringere Gefühle von Depression, Angst, Einsamkeit und weniger sozialen Vergleichsdruck" berichtet, heißt es in den Gerichtsakten, die in den USA veröffentlicht wurden. Anstatt die Ergebnisse zu veröffentlichen, habe Meta das Projekt jedoch beendet.
Ein Meta-Sprecher wies die Vorwürfe am Samstag zurück. Die Studie sei wegen methodischer Mängel eingestellt worden. Eine Anhörung in der Sache ist für den 26. Jänner vor dem Bezirksgericht von Nordkalifornien angesetzt.
Zuckerberg: Kindersicherheit "nicht sein Hauptanliegen"
Laut den Gerichtsakten soll Mark Zuckerberg erklärt haben, die Sicherheit von Kindern sei "nicht sein Hauptanliegen", da er sich auf das Metaverse konzentriere.
Ein Meta‑Sprecher nannte die Anschuldigungen "aus dem Zusammenhang gerissene Zitate und auf Fehlinformationen beruhende Meinungen" und betonte, die Sicherheitsmaßnahmen des Unternehmens seien wirksam. Meta erklärt zudem, man arbeite "seit vielen Jahren mit Experten zusammen, um das richtige Gleichgewicht zu finden, um Menschen daran zu hindern, sensible Inhalte anzusehen".
Sammelklage: Sicherheit von Jugendlichen vernachlässigt
Die Enthüllungen sind Teil einer Sammelklage von US-Schulbezirken gegen die Konzerne Meta, Google, TikTok und Snapchat. Den Klägern zufolge habe Meta aus Sorge um das Nutzerwachstum die Sicherheit von Jugendlichen bewusst vernachlässigt. So seien Schutzfunktionen absichtlich unwirksam gestaltet und Bemühungen gegen Kinderschänder blockiert worden. Ein Konto sei zudem erst nach 17 nachgewiesenen Fällen von versuchter sexueller Anbahnung entfernt worden.
(APA/Reuters/VOL.AT)