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Wiedererstarkter LASK fordert Meister Sturm

Sechs Spiele, sechs Siege - Kühbauers LASK kommt mit breiter Brust
Sechs Spiele, sechs Siege - Kühbauers LASK kommt mit breiter Brust ©APA
Mit dem Top-Trio Salzburg, Rapid und Sturm gibt sich am Sonntag die derzeitige Elite der Fußball-Bundesliga ein Stelldichein. Tabellenführer Salzburg peilt gegen die WSG Tirol zuhause den fünften Sieg in den jüngsten sechs Pflichtspielen an. Titelverteidiger Sturm Graz empfängt nach der Länderspielpause den wiedererstarkten LASK (beide 14.30 Uhr). Als klarer Favorit bekommt es Rapid zuhause mit Schlusslicht GAK zu tun (17.00).

Sturm - LASK: Respekt vor Kühbauer-Express

Sturm hat in den vergangenen Wochen etwas gelahmt. In fünf Pflichtpartien gab es nur zwei Unentschieden, zuletzt ein 1:1 gegen Salzburg. Der Hunger nach einem "Dreier" ist ebenso groß wie der Respekt vor dem im Aufwind befindlichen LASK. "Eine extrem schwere Partie", erwartete etwa Abwehrspieler Arjan Malic, "speziell wenn man sieht, wie sehr sich der LASK unter dem neuen Trainer in den letzten Spielen gesteigert hat." Coach Jürgen Säumel bezeichnete das Duell mit den Linzern als "richtig spannende Aufgabe. Wir benötigen am Sonntag eine hervorragende Leistung in allen Phasen unseres Spiels."

Angesichts der Linzer Formkurve ist in der Tat höchste Konzentration angesagt. In sechs Pflichtspielen unter Neo-Coach Dietmar Kühbauer hat der LASK sechs Siege gefeiert, ohne dabei ein Gegentor zu kassieren. Nach dem völligen Saisonfehlstart sind die Oberösterreicher bereits auf Platz sechs vorgerückt und haben das Ziel Meistergruppe wieder fest im Blick. "Es wartet eine schwierige Aufgabe auf uns, ich denke, dass Sturm Graz auch heuer der Favorit auf den Meistertitel ist", betonte Kühbauer. Gelingt seiner Truppe neuerlich ein Sieg, würde man bei einem Spiel mehr sogar mit Sturm punktemäßig gleichziehen.

Salzburg - WSG: Bullen-Sinne "geschärft"

Rund drei Wochen nach Salzburgs mühsamem Cuperfolg in der Verlängerung treffen die Bullen neuerlich auf die WSG Tirol. Ende Oktober ebenfalls vor Heimpublikum verwandelte die Elf von Thomas Letsch einen 0:1-Rückstand in einen 3:1-Sieg und nicht zuletzt einen Erfolg der Moral. Die ist nach einem schwierigen September und Oktoberstart zuletzt deutlich gestiegen. "Die Mannschaft ist enger geworden, die Jungs akzeptieren ihre Rollen", freute sich Letsch. Trotz zahlreicher Einsätze für die Länderauswahlen blieb der Tabellenführer von Blessuren verschont, selbst beim lange verletzten Stürmer Karim Konate gibt es Licht am Ende des Tunnels. "Ich bin optimistisch, dass wir ihn noch in diesem Jahr sehen", meinte Letsch.

Die bisherigen Saisonpartien gegen die WSG - in der Liga gab es ein in Tirol ein 2:1 - seien durchaus lehrreich gewesen. "Natürlich sind die Sinne geschärft. Wir haben zwar beide Spiele gewonnen, aber in der Verlängerung und auch in Tirol am Schluss zittern müssen. Im Cup hat uns die WSG in der Art und Weise gegen den Ball ein bisschen überrascht", rekapitulierte Letsch. Der Deutsche stellt sich auf ein hartes Duell mit einer Mannschaft "mit einem klaren Plan" und dank großgewachsener Verteidiger "viel Wucht und Gefahr bei Standards" ein.

Auf einem guten Weg sieht sich freilich auch die WSG, die zuletzt drei Spiele nicht verloren hat (ein Sieg, zwei Remis). "Die Sicherheit und das Selbstvertrauen von den Abläufen her, das wird immer besser. Keine Mannschaft spielt gern gegen uns", meinte Trainer Philipp Semlic, mahnte aber zugleich: "Wir dürfen uns davon nicht blenden lassen." Der Respekt vor Salzburg ist seit dem jüngsten Duell nicht kleiner geworden. "Sie sind sicher gefestigter", betonte der Steirer. "Für uns ist es aber wurscht, wir müssen vor der eigenen Haustür kehren. Wir hoffen, eine Leistung abzurufen wie im Cup. Wir brauchen Mut, offensive Haltung und Vorfreude."

Rapid - GAK: Schlusslicht kommt im Aufwind

Auch Verfolger Rapid geht mit Heimvorteil und als klarer Favorit in die Sonntag-Partie. Die Wiener sind mit zwei enttäuschenden Leistungen (0:1 gegen Craiova und 1:1 gegen WSG Tirol) in die Länderspielpause gegangen, hatten aber Zeit, die Akkus wieder aufzuladen. Mit Trainings "im hochintensiven Bereich" hat Trainer Peter Stöger sein Team für das Jahresfinish vorbereitet. Nach einem herausragenden Saisonstart ist der Rapid-Motor ins Stottern gekommen, Stöger ist aber zuversichtlich, dass die Phase bis Weihnachten wieder eine gute wird und die aufgekommenen Diskussionen wieder verstummen.

"Wir haben in den nächsten Wochen genug zu tun, dass wir unsere Platzierung halten oder ausbauen. Wir sind nicht zufrieden, wie wir punktemäßig in der Conference League dastehen. Wir haben mehr Diskussionen als andere, stehen in der Tabelle aber auf dem zweiten Platz, überwintern im Cup, das ist okay", erklärte Stöger. "Es waren gute Spiele dabei, das ist unsere Benchmark, da wollen wir wieder hinkommen", betonte der Trainer, der mit Petter Nosa Dahl einen wichtigen Spieler nach seiner Verletzungspause wieder zur Verfügung hat.

Der GAK reist als Tabellenletzter, aber mit klar aufsteigender Formkurve an. Die Grazer sind mit dem ersten Saisonsieg (3:1 gegen Altach) in den November gestartet und haben bei der Austria erst durch ein Tor in der Nachspielzeit verloren. Coach Ferdinand Feldhofer hat als Spieler und Trainer Rapid-Vergangenheit und würde sich besonders freuen, wenn es ausgerechnet bei seinem Ex-Club mit dem ersten Auswärtssieg klappen würde. "Ich bin der Meinung, dass es höchste Zeit wird, auch auswärts einen Dreier einzufahren. Ob es dann in Hütteldorf ist, wäre noch schöner, vor allem auch für mich. Weil das dann schon spezielle Gefühle wären", erklärte Feldhofer.

(APA)

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