"Young Carers": Hilfsangebote für Kinder, die zu Hause pflegen
Das Sozialministerium hat anlässlich des Nationalen Aktionstags für pflegende Kinder und Jugendliche am Donnerstag auf Unterstützungsangebote für die Betroffenen aufmerksam gemacht. Rund 43.000 "Young Carers" würden ihre Familien tagtäglich unterstützen - "oft im Stillen", wie Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) anmerkte. Das Ressort bietet online Informationsmaterial und verweist auf weitere Hilfsangebote.
Digitale Plattform "Young Carers Austria"
Um die jungen Pflegenden zu entlasten, sind mittels App und Website "Young Carers Austria" Informationen abrufbar, so das Sozialministerium in einer Aussendung. Das Angebot richte sich an pflegende Kinder und Jugendliche und "unterstützt sie dabei, ihre herausfordernde Situation besser zu bewältigen". Auch Angehörige oder Personen in Lehr-, Gesundheits- und Pflegeberufen finden dort Informationen, um junge Pflegende erkennen und begleiten zu können.
"Angehörigengespräch" via Telefon, online oder vor Ort
Neben den digitalen Angeboten verwies das Sozialministerium auch auf die Möglichkeit eines sogenannten "Angehörigengesprächs". Das seit vielen Jahren bestehende Angebot stelle wichtige psychosoziale Unterstützung bereit. "Dieses niederschwellige und kostenlose Angebot hilft dabei, seelische Belastungen, die durch die Pflegesituation entstehen, individuell aufzuarbeiten." Die Gespräche mit Psychologinnen oder Psychologen können zu Hause, an einem anderen Ort, telefonisch oder online durchgeführt werden, hieß es.
Pro pflegender Person können bis zu zehn kostenlose Termine unter der Telefonnummer 050 808 2087 angefordert werden. Voraussetzung ist lediglich, dass für die betreute Person Pflegegeld bezogen wird.
Sozialministerin fordert mehr Sichtbarkeit
"Young Carers übernehmen wesentliche Aufgaben im Alltag ihrer Familien - oft leise und unsichtbar. Diese jungen Menschen organisieren den Haushalt, kümmern sich um die Pflege ihrer Angehörigen und halten damit vieles zusammen, was sonst auseinanderfallen würde", so Schumann. Gleichzeitig würden sie dabei immer wieder an Grenzen stoßen, "die sie nicht allein bewältigen können und auch nicht allein bewältigen sollten". "Sie verdienen mehr Sichtbarkeit, mehr Anerkennung und gezielte Unterstützung", so die Ressortchefin.
(APA/Red)