Alpenverein warnt: Stürze und Kälte oft unterschätzte Risiken
Demnach werden vor allem "Stürze und Abstürze" in ihrer Gefährlichkeit oftmals falsch bewertet. "Bergsportler achten meist nur auf die Lawinengefahr", betonte dazu ein Bergsportexperte des ÖAV. Fasse man Lawinentote und (Ab)Stürze zusammen, ging ein Drittel der Todesfälle auf letztere zurück, zwei Drittel waren auf Lawinen zurückzuführen.
"17 Todesfälle sind pro Jahr im Schnitt auf Lawinen und sechs auf Sturz- und Absturzunfälle zurückzuführen"
"17 Todesfälle sind pro Jahr im Schnitt auf Lawinen und sechs auf Sturz- und Absturzunfälle zurückzuführen", hielt der ÖAV-Bergsportexperte Jörg Randl mit Verweis auf vom Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit erhobene Daten in einer Aussendung fest. Sieben Todesfälle entfielen statistisch auf "andere Ursachen wie Herz-Kreislauf-Störungen." Es handle sich dabei um das zehnjährige Mittel.
Keinesfalls dürften Bergsportler jedenfalls die Gefahren abseits der Lawine unterschätzen. "Eine geringe Lawinenwarnstufe heißt noch lange nicht, dass es keine anderen Gefahren in den Bergen gibt", konstatierte Randl. Es sei im Gegenteil sogar so, dass eine geringe Lawinenwarnstufe "trügerische Sicherheit" vermitteln könne. Angesichts dieser Umstände gerate bei den Alpinisten jedenfalls zum Teil in Vergessenheit, dass etwa "ein Sturz im Gelände auf den letzten Metern zu einem ausgesetzten Gipfel fatale Folgen haben kann."
Maßnahme gegen Stürze auf den letzten Metern
Um etwa diesem Risiko auf den letzten Metern abzustürzen oder zu stürzen entgegenzuwirken, sei es beispielsweise ratsam, "Steigeisen und Harscheisen" früh genug einzusetzen und nicht erst "wenn es kritisch wird". Daneben gelte es auch auf Kälte bei Skitouren richtig zu reagieren. "Ein multifunktionaler Biwaksack und eine Rettungsdecke gehören zur persönlichen Ausrüstung", führte Randl aus.
Dieses Material müsste aber auch "im Ernstfall richtig und zeitgerecht" angewandt werden, fügte er hinzu. Unter anderem deshalb habe man nunmehr eine "neue Vortragsreihe" ins Leben gerufen, bei denen neben Lawinen "nun auch die unfallrelevanten Themen Absturz und Kälte in den Fokus gerückt werden".
(APA/Red)