Supermärkte testen nach Greenpeace-Test Fischsortiment auf PFAS-Chemikalien
Die westösterreichische Kette MPreis sowie die Großhändler Metro und Transgourmet planen regelmäßige PFAS-Tests für ihr Fischsortiment. Hofer erwägt ebenfalls ein Testprogramm. SPAR, Billa, Lidl und Iglo testen bereits ihre Fischprodukte auf PFAS. Die Restaurantkette Nordsee gab keine Auskunft an die Umweltschutzorganisation.
Greenpeace begrüßt Tests auf PFAS-Chemikalien
"Es ist sehr erfreulich, dass der österreichische Lebensmittelhandel auf die besorgniserregenden PFAS-Funde reagiert und eigene Testprogramme startet, um Konsument:innen zu schützen. Völlig unverständlich ist jedoch, dass ausgerechnet die Restaurantkette Nordsee keine Auskunft darüber geben will, ob ihre Fische auf PFAS geprüft werden", so Sebastian Theissing-Matei, Sprecher bei Greenpeace Österreich. Ein Greenpeace-Test im Oktober zeigte, dass alle 18 Proben von Speisefischen, Muscheln und Krabben aus der Nord- und Ostsee mit PFAS belastet waren. Etwa die Hälfte der Proben war so stark belastet, dass sie für Kleinkinder nicht sicher waren. Unklar blieb, wie viel Fisch aus diesen Gebieten in Österreich konsumiert wird und ob österreichische Unternehmen ihre Fischprodukte auf PFAS prüfen lassen.
Greenpeace hat die Supermärkte SPAR, REWE (einschließlich Billa Plus, Billa und Penny Markt), Hofer, Lidl und MPreis, die Großmärkte Metro und Transgourmet sowie das Lebensmittelunternehmen Iglo und die Restaurantkette Nordsee befragt, ob sie Fische aus den betroffenen Gebieten verkaufen und ob sie diese regelmäßig auf PFAS-Gifte testen lassen. Das Ergebnis zeigt, dass MPreis, Metro und Transgourmet auf Veranlassung von Greenpeace PFAS-Tests einführen. Hofer erwägt derzeit ein solches Programm. SPAR, REWE, Lidl und Iglo hatten bereits entsprechende Testprogramme eingerichtet. Die Restaurantkette Nordsee verweigerte jegliche Auskunft. Die Antworten verdeutlichen zudem, dass jährlich mehrere tausend Tonnen Fisch aus der Nordsee auf österreichischen Tellern landen. Eine präzisere Schätzung war aufgrund unvollständiger Angaben der Unternehmen nicht möglich.
Greenpeace fordert schnelles Verbot aller PFAS-Chemikalien
Greenpeace ist erfreut darüber, dass fast alle Supermärkte und Großmärkte nun ihr Fischsortiment auf PFAS-Stoffe testen lassen, um die Kundengesundheit zu sichern. Kritik wird jedoch an der Restaurantkette Nordsee geübt, die jegliche Auskunft verweigert. Einen echten Schutz für Menschen und die Umwelt kann nur ein schnelles und umfassendes EU-weites Verbot aller PFAS-Chemikalien gewährleisten. Zusätzlich fordert Greenpeace regelmäßige und systematische Tests auf PFAS in Lebensmitteln in Österreich. Gleichzeitig muss Österreich dringend eigene Maßnahmen umsetzen, wie etwa Verbote von PFAS in Verpackungen, Kosmetika und Kleidung sowie generell niedrigere PFAS-Grenzwerte, wie sie bereits in Frankreich und Dänemark existieren.
(Red)