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Polarlichter über Österreich verpasst? Hier gibt's Bilder

Polarlichter zeigten sich.
Polarlichter zeigten sich. ©APA/ASTRONOMISCHES ZENTRUM MARTINSBERG
Von Österreich aus konnte man in der vergangenen Nacht einen Blick auf Polarlichter erhaschen.

Helle Polarlichter waren in der Nacht auf Mittwoch über Österreich zu sehen. Zwischen 4.00 und 5.00 Uhr seien sie "sehr auffallend gewesen, obwohl der hoch stehende Mond die Landschaft deutlich erhellte", berichtete Michael Jäger vom Astronomischen Zentrum Martinsberg (AZM) der APA. "Der Himmel über dem Nordhorizont leuchtete zeitweise rötlich bis türkis. Immer wieder tauchten auch Strahlen am Himmel auf, die sich aber rasch wieder auflösten", so Jäger.

Geosphere Austria hatte bereits am Dienstag angekündigt, dass aktuell zwei Sonnenstürme auf dem Weg zur Erde sind, wobei mit der Ankunft des ersten Sturms am Dienstag gegen 21.00 Uhr gerechnet worden war, während der zweite Sturm am Mittwoch gegen 3.30 Uhr erwartet wurde. Aufgrund bisheriger Erfahrungswerte würden Sonnenstürme, die in kurzer zeitlicher Abfolge auf die Erde treffen, das Erdmagnetfeld oft stärker beeinflussen als einzelne Ereignisse, betonten die Beobachter des Weltraumwetters.

So erreichte der erste Sonnensturm "am Dienstag um 23:38 Uhr die Erde. Er löste den bisher stärksten geomagnetischen Sturm im Jahr 2025 und den drittstärksten im aktuellen Sonnenzyklus aus. Die Stärke dieses geomagnetischen Sturms lag auf der fünfteiligen G-Skala bei G4", wird der Leiter des "Space Weather Office" der Geosphere Austria, Christian Möstl, am Mittwoch in einer Aussendung zitiert. Das lag daran, dass "ein schneller Sonnensturm unmittelbar auf einen früheren Sonnensturm folgte und so in einer Art Windschatten die Erde noch schneller erreichte". Noch dazu "interagierten" die beiden Stürme kurz vor dem Auftreffen auf der Erde.

Weitere Chance auf Polarlichter über Österreich?

Tatsächlich waren die Polarlichter nach Einschätzung Jägers "sehr auffallend - nicht so toll wie jene vom 10. Mai 2024, dennoch ein markanteres und überraschendes Ereignis in diesem Sonnenzyklus". Laut Geosphere Austria waren die Nordlichter in weiten Teilen Österreichs zu sehen, mit den besten Bedingungen in höher gelegenen Gebieten. Eventuell seien auch in der Nacht auf Donnerstag noch Polarlichter zu sehen, weil im Laufe des heutigen Tages gleich ein weiterer Sonnensturm eintreffen sollte. Laut Geosphere-Angaben sind die Aussichten auf eine gute Aussicht auf die Polarlichter vielerorts günstig: "In den Niederungen halten sich allerdings stellenweise dichte Nebelfelder", heißt es.

Polarlichter sind ein Ergebnis der hohen Aktivität der Sonne, die in einem etwa elfjährigen Zyklus schwankt. Der momentane Zyklus hat gerade sein Maximum mit relativ vielen Sonneneruptionen. Wenn sich bei koronalen Massenauswürfen sehr viele geladene Partikel mit großer Geschwindigkeit von der Sonnenoberfläche lösen und dieser geomagnetische Sturm auf das Magnetfeld der Erde trifft, hat das mitunter spürbare Auswirkungen. Dabei können nicht nur eindrucksvolle Polarlichter entstehen, sondern es können auch Satellitensysteme - etwa zur Positionsbestimmung auf der Erde - oder Rundfunksignale erheblich gestört und auch Stromnetze beeinträchtigt werden.

(APA/Red)

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