Miss-Universe-Eklat in Bangkok: Veranstalter beschimpft Kandidatin – Protest im Saal
Was als glamouröse Veranstaltung begann, endete in einem Eklat mit Signalwirkung: Beim Vorbereitungsevent zum Miss-Universe-Wettbewerb in Bangkok kam es am Dienstag zu einem öffentlich ausgetragenen Konflikt zwischen dem thailändischen Direktor des Events, Nawat Itsaragrisil, und Mexikos Kandidatin Fátima Bosch. Der Organisator beschuldigte Bosch vor laufender Kamera, sich nicht an die Social-Media-Vorgaben für Werbeinhalte gehalten zu haben – und ging dabei weit über sachliche Kritik hinaus: Er nannte sie einen "Dummkopf" und unterbrach sie mehrfach, als sie sich rechtfertigen wollte.
Solidarität statt Schönheitskult
Was dann folgte, überraschte viele: Zahlreiche Teilnehmerinnen solidarisierten sich mit Bosch, erhoben sich empört von ihren Plätzen, einige verließen sogar den Saal. Itsaragrisil drohte daraufhin mit Disqualifikationen. Ein Video des Vorfalls, das live gestreamt wurde, verbreitete sich rasch auf sozialen Medien und rief weltweit Empörung hervor. Die Szene entwickelte sich zum viralen Symbol für weiblichen Zusammenhalt – in einem Umfeld, das üblicherweise von Konkurrenz geprägt ist.
Organisationen reagieren – Entschuldigung folgt
Die mexikanische Miss-Universe-Organisation reagierte prompt mit einem Statement: Der Vorfall sei "inakzeptabel", hieß es. "Keine Frau sollte je Beleidigungen oder Demütigungen erfahren – unter keinen Umständen." Auch Nawat selbst ruderte später zurück und entschuldigte sich öffentlich für seine Wortwahl.
Fátima Bosch selbst äußerte sich ebenfalls: Sie liebe Thailand und respektiere die Menschen dort, betonte sie. Aber: "Das Verhalten eures Direktors Nawat war respektlos." Besonders deutlich wurde sie mit dem Satz: "Niemand hat das Recht, uns zum Schweigen zu bringen."
MUO will vermitteln – Schweiz nicht direkt betroffen
Die Miss-Universe-Organisation kündigte an, eine hochrangige Delegation nach Thailand zu entsenden. Ziel sei es, für ein "sicheres und professionelles Umfeld" zu sorgen und die Grundwerte wie Respekt und Transparenz zu betonen. Alle geplanten Programmpunkte sollen trotzdem wie geplant stattfinden.
Die Schweizer Kandidatin Naima Acosta war beim Vorfall offenbar nicht anwesend. Wie die Präsidentin von Miss Universe Schweiz gegenüber "20 Minuten" erklärte, habe Acosta das Event aus Erschöpfung frühzeitig verlassen.
Finale bleibt angesetzt
Trotz des Zwischenfalls wird das große Miss-Universe-Finale wie geplant am 21. November in der Nähe von Bangkok über die Bühne gehen. Ob der Eklat den weiteren Verlauf des Wettbewerbs beeinflusst – und ob Konsequenzen für den thailändischen Direktor folgen – bleibt abzuwarten.
(VOL.AT)