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Ryanair-Chef wütet gegen Österreichs Regierung: "Österreich hat einen faulen Kanzler"

Ryanair-CEO Michael O’Leary kritisiert die österreichische Regierung scharf und droht mit Konsequenzen für den Standort Wien.
Ryanair-CEO Michael O’Leary kritisiert die österreichische Regierung scharf und droht mit Konsequenzen für den Standort Wien. ©CANVA/APA/AFP
Ein Interview, das Wellen schlägt: Ryanair-Chef Michael O’Leary rechnet mit der österreichischen Regierung ab – und kündigt mögliche Folgen für den Standort Wien an.

Michael O’Leary, der streitlustige CEO von Ryanair, geht im Interview mit der Presse in gewohnter Manier zum Frontalangriff über – diesmal im Visier: die österreichische Bundesregierung. Grund für seine Empörung sind aus seiner Sicht überzogene Flugabgaben und hohe Gebühren am Flughafen Wien.

Gespräch mit Stocker ohne Folgen

Bereits in der Vergangenheit hatte es ein Treffen mit Bundeskanzler Christian Stocker gegeben, wie O’Leary erzählt. Dabei habe er der Regierung einen konkreten Wachstumsplan präsentiert: "Ja. Ich habe Bundeskanzler Christian Stocker unseren Wachstumsplan vorgelegt. (…) Unser Plan ist es, eine Mrd. Euro in Österreich zu investieren. Wir wollen in den kommenden fünf Jahren auf zwölf Millionen Passagiere pro Jahr (Anm.: plus 70 Prozent) wachsen und bis 2030 zehn neue Boeing 737 in Wien stationieren. Diese Flugzeuge sind bestellt. Das sind keine Fantasiezahlen."

Doch konkrete Schritte seitens der Politik blieben laut dem Ryanair-Chef aus. Der Kanzler habe beim Gespräch Interesse signalisiert und angekündigt, "bis Ende September" eine Rückmeldung zu geben. "Der September ist vorbei und wir haben keine Antwort", kritisiert O’Leary.

Irish budget airline Ryanair Chief executive Michael O'Leary holds a press conference in Lisbon on February 5, 2025. The Irish airline Ryanair is considering reducing its operations at French airports if France increases taxation on plane tickets as planned in the 2025 budget, CEO Michael O'Leary warned today. (Photo by PATRICIA DE MELO MOREIRA / AFP) ©APA/AFP

Auch über die Reaktion von Verkehrsminister Peter Hanke zeigt sich der Airline-Chef verärgert: "Wir sind auch wütend über die Reaktion von Minister Hanke auf unseren Rückzug. Er sei offen für Gespräche, lautete seine Reaktion. Wir haben Gespräche geführt, und sie machen sich nicht die Mühe, zu antworten."

"Hanke ist ein Lügner"

In der Pressemitteilung von Ryanair findet O’Leary besonders scharfe Worte für Minister Hanke. Im Interview bekräftigt er diese Aussagen wortwörtlich: "Wir haben Minister Hanke in unserer Pressemitteilung als Lügner bezeichnet, was er eindeutig ist. Es ergibt wenig Sinn, weitere Gespräche mit Ryanair zu fordern, wenn wir bereits welche hatten und er sich nicht die Mühe macht, zu antworten."

Angriff auf den Kanzler

O’Leary belässt es jedoch nicht bei Kritik an Hanke – auch Kanzler Stocker bekommt sein Fett weg. Der Vergleich mit Nachbarländern fällt wenig schmeichelhaft aus: "Die Slowakei hat die Luftverkehrssteuer abgeschafft, fünf der größten Regionen Italiens und andere versprechen, es zu tun. Unterdessen sitzt Bundeskanzler Stocker untätig herum. Österreich hat einen faulen Bundeskanzler, der nicht für Wachstum in Österreich sorgen kann. Das ist nutzlos."

Ryanair droht mit Rückzug

Die Konsequenz aus dieser politischen Untätigkeit könnte drastisch sein: Statt in Wien weiter zu expandieren, erwägt Ryanair, Maschinen abzuziehen. O’Leary dazu: Es gebe bereits ein Angebot an 100 Mitarbeitende, ihren Standort zu wechseln.

(VOL.AT)

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