"CyberHAK": Hier werden Österreichs zukünftige Cyber-Cops ausgebildet
Dass die Cyberkriminalität rasant zunimmt, darauf macht die Exekutive seit Jahren aufmerksam. Damit die Polizei zukünftige Cyber-Cops findet, wird an drei Handelsakademien bzw. -schulen den Kindern und Jugendlichen in einem eigenen Lehrgang das Thema Internetsicherheit unterrichtet. Auch wenn sich die Schülerinnen und Schüler nicht für eine Laufbahn bei der Exekutive entscheiden, sollen sie auch für andere Jobs firm sein. CyberHAKs gibt es in Tamsweg, Horn und Wien.
Anstieg bei Cyberkriminalität: Polizei sucht Verstärkung
"Wir müssen sicherstellen, dass wir genügend Spezialistinnen und Spezialisten haben", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Mittwoch am Rande eines dreitägigen Vernetzungstreffens im Bundeskriminalamt, wo sich Lehrende der österreichischen CyberHAKs gemeinsam mit Expertinnen und Experten des Innenministeriums, des Bundeskriminalamtes (BK), der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), des Bundesamts zur Korruptionsbekämpfung (BAK) sowie Fachleuten aus den Bereichen Cybercrime, Krisenvorsorge und Strafrecht aktuellen Fragen der digitalen Sicherheit und Prävention widmen. "Sie sind die Zukunft in der Cyber-Cobra (Spezialeinheit im digitalen Bereich, Anm.)", erklärte der Innenminister.
Unterricht für zukünftige Cyber-Cops in drei HAK-Standorten
Im September 2021 startete die HAK in Tamsweg in Salzburg mit dem Programm, der erste Cybercrime-Jahrgang maturiert im kommenden Jahr. Im September 2023 folgte dann die HAK in Horn in Niederösterreich und im September 2024 ging dann die Vienna Business School in Floridsdorf in Wien an den Start. Insgesamt sind gerade 230 Schülerinnen und Schüler in elf dieser Spezialklassen. Der Lehrplan wurde mit den Themen Sicherheitsmanagement und Cybersicherheit ergänzt.
"Der Lehrplan wurde komplett umstrukturiert", erzählte der Direktor der HAK in Tamsweg, Herbert Giegerl, im APA-Interview. Es gebe jetzt sehr viele Stunden mit Spezial-Unterricht, deshalb mussten Stunden anderer Gegenstände - etwa für die zweite lebende Fremdsprache - reduziert werden. Allerdings würde dies als außerschulische Aktivität angeboten, sagte die Direktorin von der Vienna Business School in Floridsdorf, Astrid Holzer. Trainerinnen und Trainer aus den Polizeieinheiten unterrichten dann die Kinder. Gerade wenn externe Vortragende kommen, wären die Schülerinnen und Schüler sehr interessiert, berichtete der Horner Schuldirektor Peter Hofbauer. Aber auch die Erwachsenen - Lehrende und Eltern - würden dabei sehr viel dazulernen, sagte Astrid Holzer. "Es ist auch eine andere Form des Unterrichtens. Man muss damit rechnen, dass Schülerinnen und Schüler in dem Bereich auch Wissen haben."
Präventives Denken im Mittelpunkt
Das CyberHAK-Programm ist ein gemeinsames Projekt des Bildungs- und des Innenministeriums. Es verbindet wirtschaftliche Ausbildung mit sicherheitsrelevanter Kompetenz und bereitet Schülerinnen und Schüler auf Tätigkeiten in Wirtschaft, Verwaltung und Sicherheitsbehörden vor. "Präventives Denken steht im Mittelpunkt", sagte der Direktor des Bundeskriminalamtes, Andreas Holzer. Der Lehrgang verbinde "digitale Kompetenz, rechtliches Verständnis und praktisches Sicherheitswissen."
(APA/Red)