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Tod einer Patientin: Ruf nach besserer Abstimmung

Nach dem Tod einer Patientin mehren sich die politischen Forderungen nach besserer Abstimmung.
Nach dem Tod einer Patientin mehren sich die politischen Forderungen nach besserer Abstimmung. ©APA/Barbara Gindl (Symbolbild)
Nach dem Tod einer Oberösterreicherin, die in keiner Spezialklinik aufgenommen worden ist, kommen vermehrt politischen Forderungen nach besserer Abstimmung auf.
Ruf nach Aufarbeitung
Frau starb, weil Kliniken sie abwiesen

Die Neos wollen eine bundesweite Kapazitätsplattform für Notfälle, die Grünen die Gesundheitsplanung in Bundeshand. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mahnte auf heute.at ein, "über Bundesländergrenzen hinweg" zu denken. Darüber will auch Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) mit den Ländern reden.

"Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wenn Menschen sterben, weil niemand weiß, wo es noch freie Kapazitäten gibt", so der pinke Sozialsprecher Johannes Gasser, "das ist kein medizinisches, sondern ein organisatorisches Problem". Der Fall zeige, wie dringend eine große Strukturreform zwischen Bund, Ländern und Gemeinden im Gesundheitswesen sei, so die ehemalige Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky. "Die Notfallversorgung, die Notfallketten und ein zentrales Versorgungs- und Kapazitätsmanagement müssen einfach gewährleistet sein, und zwar über Bundeslandgrenzen hinweg, zu jeder Tages- und Nachtzeit."

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Neos wollen Standortgarantie überdenken

Um die bestmögliche Versorgung zu sichern, solle man auch die "Standortgarantie" überdenken, so die Neos. "Die Patientinnen und Patienten haben nichts davon, wenn wir in ganz Österreich viele kleine Intensiveinheiten haben, die sehr viel Personal brauchen und binden, und bei schweren Notfällen dennoch nicht in der Lage sind, zu helfen", argumentierte Kdolsky. Daher wäre ein Umschwenken auf Versorgungsregionen wie in Wien, wo es in jeder Region ein Krankenhaus mit einem hoch spezialisierten Gefäßzentrum gebe, sinnvoll.

"Wir müssen Gesundheitsversorgung über Bundesländergrenzen hinweg denken", sagte auch Ludwig. Er fordert, dass die geplanten Gesundheitsregionen rasch umgesetzt werden, um die länderübergreifende Versorgung zu verbessern. Darüber hinaus müssten alle Akteure aus dem Gesundheitswesen - wie etwa Länder, ÖGK und Ärztekammer - an "einem Strang ziehen" und es eine faire Bezahlung für alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen geben."

"Der derzeitige Fleckerlteppich aus verschiedenen Zuständigkeiten und Interessen nützt niemandem - am wenigsten den Patientinnen und Patienten", pocht auch der Grüne Gesundheitssprecher Ralph Schallmeiner auf gesamtstaatliche Planung. "Gesundheit und Gesundheitsplanung müssen Bundeskompetenz werden."

Tote Patientin: Gipfel mit Ministerin

Ministerin Schumann hatte nach Bekanntwerden des Falls bereits auf eine "lückenlose Aufklärung" gepocht und angekündigt, sie werde kommende Woche in einem gemeinsamen Termin mit allen Gesundheitslandesrätinnen und -räten beraten, "wie wir das regionale und überregionale Versorgungsmanagement verbessern und Krisenmechanismen stärken können".

(APA/Red)

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