Steinmeier und Van der Bellen im Dialog mit Jugendlichen zur Zukunft Europas

"Wenn jemand die Zukunft Europas bestimmen kann, dann sind Sie das", so Bundespräsident Alexander van der Bellen am Mittwoch zu den Jugendlichen, die in die Präsidentschaftskanzlei gekommen waren.
Van der Bellen: "Ein Wunder, dass es die EU gibt"
Es sei "ein Wunder", dass es die EU gebe, sagte der Bundespräsident, und hob "mittlerweile selbstverständliche" Errungenschaften wie die Reisefreiheit hervor. "Wir haben uns auch daran gewöhnt, dass unsere Sicherheit gewährleistet ist." Darauf könne man sich mittlerweile nicht mehr verlassen. Die "Stimmung in Europa" machte wiederum Steinmeier Sorgen. "Das Zugehörigkeitsgefühl zur EU wird in jenen Staaten stärker gespürt, die noch nicht Teil der Union sind", ärgerte sich der deutsche Staatschef Steinmeier. Das "ständige Nörgeln" innerhalb und über die Union sei immer häufiger zu hören.
Jugendliche wollen wirtschaftliche Unabhängigkeit der EU von den USA
Ganz oben auf der EU-Agenda müsse die wirtschaftliche Unabhängigkeit von den USA stehen, sagten die vier jungen Diskutanten im Anschluss. "Trump würde die EU nicht hassen, wenn sie nicht stark wäre, wenn sie ihm nicht ein Dorn im Auge wäre", sagte Marlene Forgber von PolEdu. Europa müsse aufhören, sich als schwach und wirkungslos in der Weltpolitik zu sehen. Wichtig sei außerdem, dass Europa wieder mit einer Stimme spreche, sagten die Diskussionsteilnehmer in Richtung der beiden Staatsoberhäupter. Dennoch müsse man anerkennen, dass es die EU es immer wieder schaffe, "trotz 27 unterschiedlicher Meinungen" einen Kompromiss zu erzielen.
(APA/Red)