Das habe er Trump auch gesagt, ergänzte Selenskyj bei einem Kurzbesuch in der norwegischen Hauptstadt. Trump und Selenskyj hatten sich am vergangenen Freitag in Washington getroffen. Nach dem Treffen im Weißen Haus sagte Trump vor Journalisten, die Ukraine und Russland sollten die Kämpfe entlang der derzeitigen Frontlinie beenden. "Alles andere wäre sehr schwierig auszuhandeln", betonte er. Zum Donbass sagte er: "Lasst ihn so zerteilt, wie er jetzt ist."
Trump hatte erst vergangene Woche Donnerstag angekündigt, er wolle sich binnen zwei Wochen mit Putin in der ungarischen Hauptstadt Budapest treffen. Am Dienstag deutete er jedoch an, dass ein Treffen mit Putin in nächster Zeit vom Tisch sein könnte. Er wolle keine "Zeit verschwenden", sagte er. Aus Moskau hieß es dagegen, ein Gipfeltreffen zwischen Putin und Trump sei weiter in Vorbereitung.
Selenskyj in Skandinavien
Selenskyj war am Mittwoch in Oslo eingetroffen, wo er sich mit Norwegens Regierungschef Jonas Gahr Störe traf. Weitere Einzelheiten zu dem Treffen verlauteten zunächst nicht. In einer Erklärung von Norwegens Regierungschef Gahr Störe hieß es, Norwegen stehe an der Seite der Ukraine und hoffe auf einen "anhaltenden und gerechten Frieden, wie ihn das ukrainische Volk verdient". Støres Regierung teilte mit, weitere 1,5 Milliarden norwegische Kronen (128 Mio. Euro) für Gaskäufe zur Verfügung zu stellen, um die Strom- und Wärmeversorgung in der Ukraine in diesem Winter sicherzustellen.
Von Oslo reiste Selenskyj nach Schweden weiter, wo er in der Stadt Linköping Ministerpräsident Ulf Kristersson traf. Die beiden gaben dort einen großen Rüstungsdeal bekannt. Demnach soll die Ukraine 100 bis 150 Kampfjets des Typs Jas 39 Gripen kaufen. Kristersson und Selenskyj unterzeichnete beim Gripen-Produzenten Saab eine entsprechende Absichtserklärung. Kristersson betonte, dass es sich dabei nicht um neue Spenden handle, sondern um eine langfristige industrielle Zusammenarbeit zwischen den Ländern.
Eine voraussichtliche Summe des möglichen Export-Deals nannten die beiden Politiker nicht. Sie ließen auch die Frage offen, wie der Milliardenauftrag finanziert werden soll. Die Ukraine soll ein neues Gripen-Modell bekommen, das stärkere Motoren, eine höhere Reichweite, ein fortschrittlicheres Radar und modernere Elektronik als die Vorgängermodelle hat. Kristersson sprach vom "besten Kampfflugzeug der Welt". Die ersten Maschinen dürften innerhalb von drei Jahren geliefert werden.
(APA/dpa/AFP/Reuters)