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Gericht lehnt bedingte Entlassung von Josef F. ab

Die bedingte Entlassung von Josef F. wurde abgewiesen.
Die bedingte Entlassung von Josef F. wurde abgewiesen. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Das Landesgericht Krems hat den Antrag auf bedingte Entlassung des wegen Inzests verurteilten Josef F. abgelehnt, da weiterhin eine Gefährdung durch den inzwischen 90-Jährigen vermutet wird.
Neuer Antrag auf Entlassung

Der im Inzestfall von Amstetten zu lebenslanger Haft verurteilte Josef F. wird vorerst nicht bedingt entlassen. Das Landesgericht Krems habe einen von ihr im August eingebrachten dahin gehenden Antrag abgewiesen, bestätigte seine Verteidigerin Astrid Wagner am Montagnachmittag der APA. "Die Begründung ist meiner Meinung nach fehlerhaft. Ich werde daher diesen Beschluss bekämpfen", sagte Wagner. Mit dem Rechtsmittel muss sich das Oberlandesgericht Wien auseinandersetzen.

Bedingte Entlassung von Josef F. abgewiesen: Gericht sieht weiter Gefährdung

Die Feststellungen des Landesgerichts Krems würden Gerichtsgutachten widersprechen, die davon ausgehen, dass der inzwischen 90-jährige Josef F. keine Gefahr für die Allgemeinheit mehr darstellt, monierte Wagner. Sie möchte ihren an einer fortschreitenden Demenzerkrankung leidenden Mandanten in einem Demenzzentrum unterbringen, das sei für Josef F. "der bessere Ort als ein Gefängnis".

Josef F. war im Mai 2024 vom Maßnahmen- in den Normalvollzug verlegt worden - fußend auf einem Beschluss eines Dreiersenats des Landesgerichts Krems. Vom Senat wurde in derselben Entscheidung eine generelle bedingte Entlassung aus dem Normalvollzug verneint. Das bekräftigte das Gericht im aktuellen Beschluss: Josef F. entwickle in Wahnvorstellungen weiterhin Aggressionen gegen seine Familienangehörigen, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass von ihm eine weitere Gefahr ausgehe. Außerdem sei die Sozialprognose schlecht. Josef F. sei in Haft bisher nicht auf eine Entlassung vorbereitet worden, er habe keinen Erwachsenenvertreter und auch keine Unterkunft, in der er unterkommen könnte.

Inzestfall Amstetten wurde 2008 bekannt

Der Inzestfall war Ende April 2008 bekannt geworden. Josef F. (der nun anders heißt) hatte seine Tochter 24 Jahre lang in einem Kellerverlies gefangen gehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt - eines starb nach der Geburt.

(APA/Red)

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