Radweg im Linzer Busterminal sorgt für Verwirrung

Rot markierte Mehrzweckstreifen verlaufen zwischen der Bus- und der Autospur in der Mitte der Fahrbahn, bevor sie abrupt enden. Die Radlobby sieht die Lösung als "gut gemeint, aber nicht gut umgesetzt".
Sprecher der Linzer Radlobby will Lösung nicht schlechtreden
Dennoch will Thomas Hofer, Sprecher der Linzer Radlobby, die Lösung nicht schlechtreden: Man poche stets auf diese roten Mehrzweckstreifen, die den Radfahrern einen eigenen Raum geben, sie sichtbarer machen und sicherer für sie seien. Genau das wurde hier gemacht - wenn auch eben in einem Bereich, in dem sich Radfahrer wohl nicht wirklich wohl fühlen - das zeigt jedenfalls eine Reportage der "Krone" (Dienstag-Ausgabe), in der die Passanten eher ihrer Verwunderung Ausdruck gaben. Ein APA-Lokalaugenschein Mittwochnachmittag zeigt: Nur wenige Autos fahren durch den Busbahnhof, die meisten Lenker scheinen etwas unsicher, auf welcher Spur sie fahren sollen. Radfahrer sind ebenfalls selten.
Der Linzer Busterminal befindet sich ebenerdig unter dem Landesdienstleistungszentrum, Radfahrer können aber auch einen parallelen oberirdischen Radweg entlang des Gebäudes an der frischen Luft nutzen - und nehmen diesen Weg auch wesentlich häufiger als jenen durch die Busterminal-Unterführung. Aber einige lassen es sich nicht nehmen, was immer wieder zu gefährlichen Situationen führte, wie auch ein mehrere Jahre zurückliegender tödlicher Unfall zeigt. Dies dürfte auch der Grund für die eigenartige Lösung gewesen sein - nach dem Motto: Wenn die Leute ohnehin fahren, dann soll es zumindest sicherer für sie sein.
Linzer Busterminal wurde fünf Monate umgebaut
Fünf Monate lang wurde der Busterminal um rund sieben Millionen Euro modernisiert. Nicht nur der rote Mehrzweckstreifen kam hinzu, sondern das Areal ist nun auch heller, barrierefreier, es gibt einen Securitydienst, die Wartehäuschen sind moderner - auffällig ist, dass die Lehnen der Bänke diese in mehrere Segmente teilen und nun nicht mehr als Liegefläche dienen können. Die alten Häuschen waren teilweise von Obdachlosen in Beschlag genommen worden. Die KPÖ sieht den Versuch, Obdachlose aus dem öffentlichen Raum zu vertreiben und fordert eine Bahnhofsmission.
Was die Radinfrastruktur angeht, so soll als nächstes der Fahrradkeller saniert werden. Erhaltung und Wartung, die bisher in den Händen der Stadt lagen, übernimmt die Schiene OÖ, die auch den Busterminal betreibt. In der Fahrradgarage ist ein neues Zutrittssystem angedacht, mit dem nur mehr berechtigte Nutzerinnen und Nutzer Zutritt haben.
(APA/Red)