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Totes Baby auf Grazer Carport-Dach: Mutter in U-Haft

Die 20-Jährige befindet sich in der Justizanstalt Graz-Jakomini.
Die 20-Jährige befindet sich in der Justizanstalt Graz-Jakomini. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Nach dem Fund eines toten Neugeborenen auf einem Carport-Dach in Graz befindet sich die Mutter des Kindes in U-Haft.
Kind hat bei Geburt gelebt
Totes Baby entdeckt

Nach dem Auffinden eines toten Neugeborenen in Graz vorige Woche ist nun die Mutter (20) in U-Haft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft Graz bestätigte am Dienstag Berichte steirischer Medien. Eine Gutachterin soll eine psychologische Expertise zu der Frau erstellen. Vor einer Woche hatte ein Mann den leblosen Säugling auf einem Carportdach bei einem Mehrparteienhaus in Graz entdeckt und die Polizei alarmiert. Die im Haus wohnhafte Mutter wurde wenig später festgenommen.

Gutachten angefordert

Die Frau war vorige Woche im Grazer Uni-Klinikum wegen der bei der - nach ihren Aussagen überraschenden - Hausgeburt erlittenen Verletzungen behandelt worden. Danach war die Untersuchungshaft verhängt worden. Die 20-Jährige wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Das psychologische Gutachten soll Aufschlüsse über den Zustand der Frau zum Zeitpunkt der Geburt geben. Man habe die Gutachterin ersucht, noch innerhalb der ersten Haftfrist bis zum 17. Oktober eine erste Einschätzung abzugeben. Der neugeborene Bub hatte zum Zeitpunkt der Geburt am Montag, dem 29. September, noch gelebt, habe dann aber ein Schädelhirntrauma erlitten. Hier ist noch unter anderem ein histologisches Gutachten ausständig.

Mutter unter Mordverdacht

Das Neugeborene war am vergangenen Dienstag in Graz auf einem Carportdach im Stadtbezirk Wetzelsdorf tot aufgefunden worden. Die Mutter muss sich wegen des Verdachts des Mordes verantworten. Laut Obduktion des Säuglings sei davon auszugehen, dass der Bub nur sehr kurze Zeit gelebt hat. Ein Nachbar hatte am Dienstag gegen 13.00 Uhr den unbekleideten Neugeborenen auf dem Dach des Carports entdeckt und die Polizei verständigt. Später wurde die Mutter, eine kroatische Staatsangehörige, in der Nähe aufgegriffen. Sie will von der Schwangerschaft nichts gemerkt haben und "überrascht" worden sein, wie sie Ermittlern sagte. Sie dürfte den Säugling nach der Geburt aus dem Dachflächenfenster geworfen haben. Den Sachverhalt hat die Frau gestanden.

(APA/Red)

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