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Rekordsommer für heimischen Tourismus: Nächtigungen auf 50-Jahres-Hoch

Österreichs Tourismus verzeichnet den höchsten Stand seit 50 Jahren.
Österreichs Tourismus verzeichnet den höchsten Stand seit 50 Jahren. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit erreicht der Tourismus in Österreich neue Höchststände. Von Jänner bis August 2025 gab es laut Statistik Austria so viele Nächtigungen wie nie seit 1974.

Die Österreicher machen auch in Krisenzeiten Urlaub – und internationale Gäste noch mehr. Laut Statistik Austria wurden im Zeitraum Jänner bis August 2025 insgesamt 116,02 Millionen Nächtigungen gezählt – ein neuer Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1974. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 0,3 Prozent.

Drei Viertel der Übernachtungen entfielen auf Gäste aus dem Ausland. Besonders stark vertreten waren erneut Touristinnen und Touristen aus Deutschland, die für 43,49 Millionen Nächtigungen verantwortlich waren – deutlich mehr als Gäste aus Österreich selbst (28,98 Mio.).

Tirol, Salzburg und Wien an der Spitze

Die meisten Nächtigungen verzeichnete erneut Tirol mit 38,09 Millionen, gefolgt von Salzburg (23,61 Mio.) und Wien (12,55 Mio.). Wien konnte dabei mit plus 4,1 Prozent auch einen der stärksten Zuwächse verzeichnen. Das Burgenland legte um 2,3 Prozent zu.

Auf der Verliererseite standen Kärnten (minus 2,1 Prozent), Niederösterreich (minus 1,4 Prozent) und Oberösterreich (minus 0,8 Prozent).

Sommer besonders stark: August mit Höchstwert

Besonders positiv verlief die Sommersaison: Von Mai bis August stiegen die Nächtigungen um 1,1 Prozent auf 61,84 Millionen. Vor allem Gäste aus dem Ausland trugen mit 44,54 Millionen Nächtigungen zum Wachstum bei.

Der August, wichtigster Monat der Saison, brachte mit 21,27 Millionen Nächtigungen ebenfalls einen Zuwachs von 0,7 Prozent. Auch hier war der Anstieg ausschließlich auf internationale Gäste zurückzuführen – die Inlandsnachfrage sank um 2,5 Prozent.

Kein Garant für wirtschaftlichen Erfolg

"Anfang Juni hatten rund 60 Prozent unserer Betriebe optimistische Erwartungen an die Sommersaison - die Daten für den August lassen eine stabile und positive Nachfrage erkennen und auch die Buchungslage im September ist durchwegs beständig", berichtete der Obmann des Fachverbandes Hotellerie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Georg Imlauer. Nach einem verregneten Juli, in dem ein kleines Nächtigungsminus hingenommen werden musste, habe der traditionell nächtigungsstärkste Monat August nochmals angezogen. "Dennoch sind steigende Nächtigungen allein kein Garant für wirtschaftlichen Erfolg - der Kostendruck wächst nach wie vor", strich Imlauer in einer Stellungnahme hervor. Die Betriebe könnten die gestiegenen Kosten nicht eins zu eins über die Preise weitergeben.

"Ein guter Sommer gibt Zuversicht für eine starke Wintersaison", betonte Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP) via Aussendung. Die Betriebe hätten eindrucksvoll gezeigt, wie resilient der heimische Tourismus sei. "Gleichzeitig sehen wir aber klar: Ohne ausreichend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir diesen Erfolg nicht sichern - deshalb finalisieren wir derzeit die notwendigen Saisonkontingente, damit unsere Betriebe rasch Planungssicherheit haben", stellte die Politikerin in Aussicht. Auch die jüngst im Ministerrat beschlossene Trinkgeldregelung schaffe mehr Planbarkeit und Rechtssicherheit für die Branche.

Die aktuelle Buchungslage für die Herbstferien und die Weihnachtszeit verläuft laut Hotellerie-Fachverband "vorsichtig optimistisch". "Am Ende des Tages erwarten wir, dass die Herbst- und Weihnachtszeit für die Hotellerie zufriedenstellend ausfallen wird", so Imlauer. "Wir rechnen mit vielen kurzfristigen Buchungen - dies ist mittlerweile unser Tagesgeschäft und Flexibilität damit ein Wettbewerbsvorteil." Auch die Buchungen für die gesamte Wintersaison 2025/26 seien "österreichweit sehr stabil angelaufen". Vor allem in den klassischen Winterdestinationen seien bereits viele Buchungen eingegangen.

(APA/Red)

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