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Berichte über heftige israelische Angriffe in der Stadt Gaza

Die Kämpfe im Gazastreifen gehen unvermindert weiter
Die Kämpfe im Gazastreifen gehen unvermindert weiter ©APA/AFP
Trotz weltweiter Kritik setzt Israel seine militärische Offensive in der Stadt Gaza mit großer Härte fort. Es gebe schwere Bombardierungen und einen "Ring aus Feuer" in mehreren Teilen der größten Stadt des Küstenstreifens, berichtete das israelische Nachrichtenportal "ynet" unter Berufung auf palästinensische Quellen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden in dem Palästinensergebiet mindestens 60 Menschen getötet. Zudem seien rund 80 Schwerverletzte gezählt worden.

Die israelische Armee zerstörte nach eigenen Angaben in der Stadt Gaza und in anderen Teilen des Küstengebiets Tunnel, Sprengfallen und von Hamas-Terroristen genutzte Gebäude sowie Scharfschützenstellungen. Eine ungenannte Zahl von Gegnern sei getötet worden. Insgesamt seien mehr als 100 "Terrorziele" attackiert worden. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

500.000 Menschen verließen Gaza-Stadt

Israelischen Medien zufolge haben seit Anfang September mehr als 500.000 Menschen die Stadt verlassen. Die Hamas bestreitet dies und gibt an, dass nur knapp 300.000 Menschen gegangen und etwa 900.000 noch dort sind, darunter auch israelische Geiseln. Die Menschen versuchen sich in Richtung der sogenannten humanitären Zone Al-Mawasi im Südwesten des Gazastreifens durchzuschlagen. Vor dem Beginn der Militäroffensive Israels in der Stadt lebten dort rund eine Million Einwohner und Binnenvertriebene des seit bald zwei Jahren andauernden Krieges. 

Die israelischen Streitkräfte kontrollieren die östlichen Vororte von Gaza-Stadt und beschossen in den vergangenen Tagen die Viertel Sheikh Radwan und Tel Al-Hawa. Von dort aus könnten sie in die zentralen und westlichen Teile der Stadt vorrücken, in denen sich die meisten verbliebenen Einwohner aufhalten. Nach Schätzungen des Militärs wurden in den vergangenen zwei Wochen bis zu 20 Hochhäuser in Gaza-Stadt zerstört.

Die Zahl der getöteten Palästinenser seit Kriegsbeginn gibt die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mit mehr als 65.000 an. Es wird zwar nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden, aber bei den meisten Opfern dürfte es sich um Zivilisten handeln. Israel wirft der Hamas vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. 

Die israelische Armee bekämpft im Gazastreifen die dort herrschende Hamas, die zusammen mit anderen Extremistengruppen am 7. Oktober 2023 bei Massakern in Israel rund 1.200 Menschen tötete und mehr als 250 Menschen verschleppte - und den Krieg damit auslöste. Von den Geiseln werden noch 48 im Gazastreifen vermisst. Schätzungen zufolge sind nur noch 20 von ihnen am Leben.

(APA/dpa/Reuters)

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