Wassereinbruch in Wiener JA Josefstadt: Stromausfall in einem Trakt dauert an

Es sei "die gesamte Elektrik in einem Gebäudetrakt betroffen", sagte Sprecher Michael Weigl von der Medienstelle der APA am Freitagvormittag. Das genaue Ausmaß stehe aber noch nicht fest, hieß es aus der Josefstadt. Jene Häftlinge, die in andere Gefängnisse verlegt worden waren, sollen laut Weigl vorerst noch dort bleiben: "Wir wissen nicht, wie lange das dauern wird."
Vom Wasserschaden betroffen waren nach APA-Informationen die Jugendabteilung in der JA Josefstadt sowie die Abteilung für den Maßnahmenvollzug, wo psychisch kranke Personen untergebracht sind. Letztere wurden in die JA Göllersdorf verlegt, 23 Burschen kamen in das neue Jugendgefängnis am JA Münnichplatz in Wien-Simmering, das bis Jahresende den Vollbetrieb aufnehmen soll. Insgesamt wurden laut einer Sprecherin des Justizministeriums 80 Inhaftierte verlegt.
Wasser dürfte über offen gelegte und nicht abgedeckte Dachflächen eingedrungen sein
Der Wassereinbruch hatte sich infolge der starken Regenfälle am Mittwoch im Bereich von Sanierungsarbeiten am Gebäude ereignet. Wie aus informierten Kreisen zu erfahren war, dürften Bauarbeiter im Dachbereich für Flämmarbeiten offen gelegte Flächen vermutlich nicht ordentlich abgedeckt gehabt haben. Als die heftigen Regengüsse einsetzten, drang dann Wasser ins Innere. Betroffen war vor allem das oberste Stockwerk der JA. Es kam zu Stromausfällen. Die am stärksten betroffenen Abteilungen wurden notgedrungen geschlossen.
Die Erhebungen, was ursächlich für den Regenwassereintritt war, sind noch im Gange. Endgültiges Ergebnis gibt es noch keines. Ein kleiner Teil der Häftlingsbelegschaft musste in andere Anstalten oder andere Gebäudetrakte verlegt werden. Die allgemeine Sicherheit sowie die Sicherheit der Inhaftierten und Beschäftigten in der Justizanstalt sei jedoch zu jedem Zeitpunkt gegeben gewesen, wie das Justizministerium betonte.
"Uns wurde seitens der Anstaltsleitung bestätigt, dass gestern 23 Jugendliche an den Münnichplatz übersiedelt sind. Was aufgrund schlechtem Projektmanagement bisher nicht möglich war, hat 'Höhere Gewalt' jetzt zuwege gebracht. Nämlich dass diese Jugendlichen jetzt dort sind, wo sie sein sollten", reagierte die für den Strafvollzug zuständige Volksanwältin Gabriela Schwarz auf die jüngsten Entwicklungen. Die Volksanwaltschaft werde "genau beobachten, ob die nun insgesamt 39 Jugendlichen auf Dauer am Münnichplatz bleiben und dort auch entsprechend betreut werden", kündigte Schwarz an. Gegenüber der APA lobte Schwarz das Team der JA Josefstadt, das seit dem Wassereintritt "hervorragendes Krisenmanagement" betreibe.
(APA/Red)