Adlerhof, 1070
Mit einer Baufläche von 3.360 Quadratmetern zählt der Adlerhof in der Burggasse zu den Schwergewichten am Zinshausmarkt. Der Gebäudekomplex mit seinen Innenhöfen, der bis zur Siebensterngasse durchgeht und das gleichnamige Adlerhof-Café beherbergt, wechselte zuletzt im Dezember 2023 den Besitzer: Für rund 48 Millionen Euro ging der Adlerhof von der S IMMO AG an Thalhof Immobilien.
Kärntner-Ring-Hof, 1010
Einer der Topdeals 2024 war der Verkauf des Kärntner-Ring-Hofs in Wien an JP Immobilien. Der Kaufpreis betrug über 150 Millionen Euro. Bei der Übernahme im Herbst letzten Jahres ließen die Käufer wissen, dass eine umfassende Modernisierung geplant sei, die 2026 ihren Abschluss erreichen soll. Gebaut und saniert wird in den Räumlichkeiten der Ringstraßengalerien aber schon länger: Die Arbeiten hätten bereits 2024 abgeschlossen sein sollen, laut ORF kam es unter anderem durch den Eigentümerwechsel zu Verzögerungen.
Die Gruppe JP Immobilien, das sind Geschäftsführer Daniel Jelitzka und Reza Akhavan, steckt hinter einigen bekannten Wiener Fassaden: Projekte wie das 25hours Hotel am Museumsquartier oder das Hotel Josefine zählen etwa zu ihrem Portfolio.
Verfassungsgerichtshof, 1010
Mit dem Verkauf des Verfassungsgerichtshofs an der Freyung ging ein Prachtstück der Signa Prime über den Ladentisch. Der Käufer ist kein Unbekannter: Hinter der JR Investment GmbH steckt der österreichische Industrielle Josef Rainer. 1979 gründete er gemeinsam mit Erwin Bernecker das Technologieunternehmen Bernecker & Rainer mit Sitz in Eggelsberg. 2017 wurde es um einen geschätzten Verkaufspreis von 1,8 Milliarden Euro an die Schweizer ABB-Gruppe verkauft. Stand 2024 beschäftigte das Unternehmen über 2.600 Mitarbeitende.
Für Rainer ist das aber nicht der erste aufsehenerregende Immobiliendeal. Auch der Apple Store auf der Kärntner Straße zählt zu seinen Mietern. Seine Privatvilla am Wolfgangsee in Kärnten zählt zu den teuersten Privatimmobilien Österreichs.
Palais Ferstel, 1010
An wen muss das Café Central im Palais Ferstel eigentlich Miete bezahlen? An die Privatstiftung des verstorbenen Billa-Gründers Karl Wlaschek. Der Stiftung gehört aber nicht nur das bekannte Palais, es befindet sich eine ganze Liste von Prachtbauten sich in Stiftungseigentum, darunter fallen auch etwa die Palais Esterhazy und Kinsky. Erst 2024 erwarb die Stiftung ein weiteres Prunkgebäude am Schottenring. Kostenpunkt: Rund 89 Millionen Euro.
Palais Wellenstein / Bildungsministerium, 1090
Und weiter geht es in Sachen Palais. Das historische Palais Wellenstein in der Wasagasse an der Ecke zur Maria-Theresien-Straße beheimatet derzeit das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Anfang 2024 veräußerte der bisherige Eigentümer, die Bank Austria, das Gebäude um knappe 25 Millionen Euro an die Friesca Holding. Dahinter steckt der österreichische Milliardär und Investor Rudolf Fries, der unter anderem bis 2020 Aufsichtsrat der Immofinanz war.
Meinl-Haus, 1010
Eine schon stark wackelnde Signa Prime verkaufte knapp vor ihrem endgültigen Zusammenbruch im Dezember 2023 das als "Meinl-Haus" bekannte Gebäude am Graben, das den namensgebenden Luxussupermarkt Meinl am Graben beherbergt. Gekauft hat die Immobilie die Wiener Ärztekammer, genauer gesagt, deren Wohlfahrtsfonds, die derlei Käufe als Absicherung für Pensionsleistungen rechtfertigt.
Im Vergleich zum benachbarten Grabenhof, den die Ärztekammer 2021 um rund 320 Millionen erwarb, fast schon ein Schnäppchen.
Stephansdom, 1010
Nein, der Steffl gehört nicht der Kirche, auch nicht der Stadt oder gar der Republik. Der Wiener Stephansdom gehört sich selbst. Ja, richtig gelesen. Laut Grundbuch ist der Eigentümer des Stephansdoms das gotische Kirchengebäude selbst. Wie das möglich ist? Der Stephansdom ist eine eigenständige juristische Person, die sich hauptsächlich durch ihre eigenen Einnahmen im Tourismus erhält. Wobei bei größeren Projekten durchaus Stadt und Kirche aushelfen.
(Red)