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ORF-Beitrag - Mehrfachzahlung für Firmen könnte gestrichen werden

ORF-Beitrag - Aus für Mehrfachzahlung für Firmen?
ORF-Beitrag - Aus für Mehrfachzahlung für Firmen? ©APA/EVA MANHART (Symbolbild)
Für Unternehmen mit mehreren Standorten soll die ORF-Haushaltsabgabe in Zukunft nicht mehr mehrfach zu zahlen sein. Die Regierung hat sich am Mittwoch zu letzten Details geeinigt, am Montag soll das Vorhaben in den Verfassungsausschuss kommen.
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Aus dem Finanzministerium hieß es aber, man prüfe erst noch die budgetären Auswirkungen der Maßnahmen, "wie in den Gesprächen vereinbart".

Daher könne bis zum Abschluss der Prüfungen "auch noch kein finales OK zu den Verhandlungsergebnissen erteilt werden", so das Ministerium in einem der APA übermittelten Statement. Künftig könnte jedes Unternehmen nur einmal an den ORF zahlen, wobei die Höhe des Beitrags weiterhin an der Lohnsumme bemessen wird.

"Das alte System hat Unternehmen mit mehreren Standorten überproportional bestraft"

"Das alte System hat Unternehmen mit mehreren Standorten überproportional bestraft", hielt NEOS-Mediensprecherin Henrike Brandstötter in einer Aussendung fest. Gerade kleinere Betriebe habe die Mehrfachbelastung hart getroffen. Laut NEOS würden mit der Reform über 20.000 Unternehmen um rund zehn Millionen Euro pro Jahr entlastet werden. Auch die ORF-Beitrags Service GmbH (OBS) dürfte laut der Partei Kosten sparen, entfalle doch der Aufwand, Anträge von Unternehmen zu überprüfen, die um Kulanz ersuchten.

ORF-Chef Roland Weißmann befürchtet aufgrund der möglichen Gesetzesänderung "harte zusätzliche Sparnotwendigkeiten" für das öffentlich-rechtliche Medienhaus, wie er am Donnerstag vor Journalisten sagte. Er wollte aber noch nicht ins Detail gehen, müsse man sich doch zunächst den Gesetzestext ansehen.

WKÖ und FPÖ äußerten sich

Die Wirtschaftskammer (WKÖ) sah in einer Aussendung in der möglichen Neuregelung einen "riesigen Erfolg" für Tausende Klein- und Mittelbetriebe. "In wirtschaftlich nach wie vor sehr herausfordernden Zeiten bringt das den Betrieben eine sehr wichtige, direkt spürbare finanzielle Entlastung", hieß es.

Mit der Abschaffung von Mehrfachzahlungen für Unternehmen und dem Aus für die Jahresvorauszahlung werde eine freiheitliche Forderung umgesetzt, betonte FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker. Das Wichtigste fehle aber noch: "Nämlich eine ersatzlose Abschaffung" der Haushaltsabgabe und "eine Totalreform des ORF in Richtung eines verschlankten Grundfunks", so Hafenecker.

Seit wenigen Monaten gibt es zudem eine Einigung der Regierungsfraktionen darauf, dass das Anhörungsrecht der Landeshauptleute bei der Bestellung der ORF-Landesdirektoren und -direktorinnen abgeschafft werden soll. Dadurch will die Regierung die Unabhängigkeit des ORF stärken.

(APA/Red)

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