Kein Verbrenner-Aus bedeutet bis zu 20 Prozent Mehrkosten für Autofahrer

Konkret bedeute dies, dass Diesel oder Benzin für Verbraucher dadurch im Jahr bis zu 285 Euro teurer werden könnten, heißt es. Insgesamt rechnet Greenpeace mit Mehrkosten in der EU im dreistelligen Milliardenbereich.
Hintergrund der Greenpeace-Berechung
Hintergrund der Berechnung ist die Annahme, dass die EU ihre Klimaziele einhalten will. Wenn das sogenannte Verbrenner-Aus zurückgenommen werde, brauche es dann mehr teurere E-Fuels, so Greenpeace. Diese synthetischen Kraftstoffe können - richtig hergestellt - klimafreundlich sein, brauchen in der Produktion aber viel Energie.
Für die Berechnung beruft sich Greenpeace unter anderem auf eine Untersuchung im Auftrag eines Verbands der Mineralölwirtschaft, die sich mit der Preisentwicklung von Kraftstoffen befasst.
Schulterschluss gegen Verbrenner-Aus
Bei der Eröffnung der IAA Mobility haben sich Politiker und Industrie für Änderungen am geplanten Verbrenner-Verbot ausgesprochen. "Einseitige politische Festlegungen auf bestimmte Technologien sind nicht nur für diese Branche grundsätzlich der falsche wirtschaftspolitische Weg", sagte etwa Bundeskanzler Friedrich Merz.
Auch Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Autoindustrie (VDA), forderte einen Realitätscheck und eine Kurskorrektur in der EU-Klimapolitik gegenüber der Autoindustrie - beim Verbot neuer Verbrenner ab 2035.
Verfügbarkeit von E-Fuels
Greenpeace bezweifelt dabei, dass ausreichende Mengen an E-Fuels überhaupt verfügbar sein werden. Hintergrund ist etwa, dass die synthetischen Kraftstoffe auch für die Schiff- und Luftfahrt gebraucht werden. Ob genug preiswerte E-Fuels für private Pkw hergestellt werden können, sei fraglich.
Der EU-Beschluss zum Verbrenner-Aus sieht vor, dass ab 2035 keine neuen Autos mit Benzin- oder Dieselmotor mehr zugelassen werden dürfen, um die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu senken. Derzeit berät die EU-Kommission mit der europäischen Autoindustrie über Herausforderungen der Branche.
(APA/Red.)