Seit März ist Ulrike Königsberger-Ludwig als Staatssekretärin tätig. Im Ministerium von Corinna Schumann verantwortet sie Gesundheitswesen, Rechtsfragen, Tierschutz und Konsumentenschutz. „Wir sind meistens um 9 Uhr zu einer Besprechung im Büro beisammen, wo wir den Tag ein bisschen durchplanen, wo wir auch schauen, welche Punkte stehen an“, schilderte sie ihren Alltag. Zahlreiche Termine mit Stakeholdern, Kommissionssitzungen und Reisen in die Bundesländer bestimmen ihren Tagesablauf.
Europäischer Gesundheitsdatenraum & Hotline 1450
Ein Schwerpunkt ist die Digitalisierung des Gesundheitssystems. Der Europäische Gesundheitsdatenraum (EHDS) biete enorme Chancen, so Königsberger-Ludwig: „Das bietet eine unglaublich große Chance, nämlich wirklich erstmals auch länderübergreifend zu Gesundheitsdaten zu kommen.“ Gleichzeitig betonte sie, dass Datenschutz und Transparenz oberste Priorität hätten.
Auch die Gesundheitshotline 1450 soll ausgebaut werden: „Wir wollen ja 1450 tatsächlich ausbauen, dass wir das wirklich als Gesundheitsnavi, wenn ich das so sagen darf, den Menschen anbieten können.“ Geplant sind zusätzliche Angebote wie Terminservice und Telemedizin.
Studienplätze, Budget und einheitliche Verträge
In der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten setzt die Staatssekretärin auf mehr Studienplätze, sieht darin aber nur einen Teil der Lösung: „Es genügt nicht, Studienplätze auszubauen. Wir müssen auch Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen.“ Das österreichische Gesundheitssystem verfüge mit rund 52 Milliarden Euro über viel Geld, entscheidend sei die effiziente Verwendung.
Ein zentrales Projekt bleibt zudem ein österreichweit einheitlicher Gesamtvertrag: „Wenn wir über die Brücke fahren, sind die Leistungen anders und sind die Honorare anders. Und ganz ehrlich, das versteht einfach niemand.“
Konsumentenschutz im Fokus
Auch im Bereich Konsumentenschutz kündigte Königsberger-Ludwig Maßnahmen an. Sie erklärte, weshalb gegen die großen Supermarktketten vorgegangen wird: „Weil sich die großen Handelsketten nicht daran halten, was eigentlich gesetzt ist, dass man nämlich immer vom billigsten Preis der letzten 30 Tage einen Preis angeben muss.“
Darüber hinaus will sie Einweg-E-Zigaretten verbieten – aus mehreren Gründen: „Die Einweg-E-Zigaretten haben sehr, sehr viele Risiken aus unserer Sicht. […] Und das sind eben drei Punkte, wo wir gesagt haben, wir möchten diese Einweg E-Zigaretten generell verbieten.“
Vertrauen in das Gesundheitssystem stärken
Abschließend bekräftigte die Staatssekretärin ihr klares Bekenntnis zum solidarischen Gesundheitssystem: „Ich bin einfach ein Fan vom solidarischen Gesundheitssystem, ganz ehrlich, weil das hat über viele Jahre Gutes geleistet und leistet doch immer Gutes.“ Ziel sei es, dass Menschen auch in Zukunft unabhängig von ihrem Einkommen Zugang zu medizinischer Versorgung haben.
(VOL.AT)