Neue Bildungsziele für Kindergärten ab dem Jahr 2026/27

Im Kindergartenjahr 2026/27 soll in Österreich erstmals ein neuer bundesweiter Bildungsrahmenplan für elementarpädagogische Einrichtungen in Kraft treten. Erstmals seit seiner Einführung 2009 wird der Leitfaden grundlegend überarbeitet. Ziel ist es, den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung zu tragen.
"Welt hat sich massiv verändert": Neue Bildungsziele für Kindergärten
"Die Welt hat sich in den vergangenen 15 Jahren massiv verändert", erklärte Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS). Kinder würden heute unter anderen Voraussetzungen aufwachsen, daher brauche es eine zeitgemäße pädagogische Orientierung. Die Erstellung des neuen Bildungsrahmenplans erfolgt partizipativ – mittels einer bundesweiten Online-Befragung unter Kindergartenpädagogen, Leitungskräften, Assistenzen und Ausbildungsstätten.
Wiederkehr betonte: "Nur durch die Einbindung dieser Expertinnen und Experten können wir einen umfassenden und praxisnahen neuen Bildungsrahmenplan erarbeiten, der seinen Teil dazu beiträgt, dass unsere Kinder bestmöglich gefördert werden."
Deutsch, Werte und Elternarbeit im Fokus
Als fixe inhaltliche Vorgaben für den neuen Plan gelten laut Bildungsministerium eine stärkere Betonung der Sprachförderung, insbesondere der deutschen Sprache, sowie eine intensivierte Wertevermittlung und engere Zusammenarbeit mit Eltern.
Die Bundesländer sind über die bestehende 15a-Vereinbarung verpflichtet, den Bildungsrahmenplan in ihren Kindergärten umzusetzen. Dafür erhalten sie finanzielle Mittel vom Bund – etwa für das verpflichtende letzte Kindergartenjahr, die Sprachförderung und den Ausbau der Betreuungsangebote. Langfristig soll der Bildungsrahmenplan auch gesetzlich im Bund verankert werden.
Fachkräftemangel als große Hürde
Die Umsetzung des neuen Bildungsplans dürfte allerdings am Personalmangel scheitern – zumindest teilweise. Wiederkehr räumte ein, dass bereits die bestehenden Anforderungen in vielen Einrichtungen kaum erfüllbar seien. Zwar sei eine Ausbildungsoffensive mit 4.000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen angelaufen, der Engpass bleibe jedoch akut.
"Die Situation wird in den nächsten Jahren weiter angespannt sein", so der Minister. In der Vergangenheit seien zu wenige Ausbildungsplätze geschaffen worden, während der Bedarf kontinuierlich gestiegen sei. Hoffnung setzt Wiederkehr in neue Bachelorstudiengänge, mit denen insbesondere Maturanten für den Beruf in Kindergärten gewonnen werden sollen.
(APA/Red)