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Antisemitismus-Eklat: ORF-Redakteur sorgt für Empörung

Antisemitismus-Vorwurf gegen ORF-Journalisten
Antisemitismus-Vorwurf gegen ORF-Journalisten ©APA
Ein antisemitischer Social-Media-Post eines ORF-Redakteurs sorgt für Empörung. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann spricht von einem "völlig inakzeptablen" Verhalten und lässt dienstrechtliche Konsequenzen prüfen.

Ein antisemitischer Kommentar in sozialen Netzwerken sorgt derzeit für Empörung im ORF. Der langjährige "Am Schauplatz"-Redakteur Robert Gordon hatte in einem mittlerweile gelöschten Posting Aussagen veröffentlicht, die als offen antisemitisch und gegen Israel gerichtet bewertet werden.

"Wenn ich 2000 Jahre lang Opfer bin …"

In dem umstrittenen Kommentar schrieb Gordon wörtlich:

"Wenn ich 2000 Jahre lang Opfer bin, dann sollte ich mir langsam überlegen, woran das wohl liegen mag."
Weiter heißt es in dem Posting: "Abgesehen davon, dass man sein aktuelles Handeln nicht mit 2000 Jahren Geschichte begründen kann."

Und weiter:

"Und Jean Améry hat geschrieben, dass die Gründung einer Nation immer mit Verbrechen einhergeht. Man kann nicht andere bestehlen, vertreiben und umbringen und dabei unschuldig bleiben."
Wer das nicht verstehe, sei, so Gordon, "einfach nur beschränkt".

Die Aussagen wurden vielfach als antisemitisch kritisiert, der Post wurde mittlerweile gelöscht.

Daniel Kapp: "Wird es endlich ernsthafte Konsequenzen haben?"

Öffentlich gemacht hatte den Beitrag unter anderem Daniel Kapp, ehemaliger Pressesprecher von Ex-Vizekanzler Josef Pröll. Kapp schrieb auf X (vormals Twitter) in Richtung ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: "Der ORF-‚Am Schauplatz‘-Redakteur Robert Gordon legt Juden nahe, sich zu überlegen, warum sie zum Beispiel vergast wurden. Wird es endlich einmal ernsthafte Konsequenzen haben?"

ORF reagiert: "Völlig inakzeptabel"

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann teilte auf "X" mit, dass eine dienstrechtliche Überprüfung bereits laufe. In der Stellungnahme heißt es: "Der ORF verurteilt den Inhalt des Postings als völlig inakzeptabel." Das Posting sei bereits gelöscht worden.

Welche Konsequenzen nun auf den Redakteur zukommen könnten, ist noch offen. Intern dürfte der Fall am Küniglberg hohe Wellen schlagen.

(VOL.AT)

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