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Stadt Graz skeptisch zu möglichem Erwerb der Ruine Gösting

Der Aufgang zur Burgruine Gösting
Der Aufgang zur Burgruine Gösting ©APA/ANDREAS STANGL
Die Chancen dafür, dass die früher von vielen Grazern als beliebtes Naherholungsziel besuchte Burgruine Gösting öffentliches Eigentum wird, sind derzeit offenbar sehr gering: "Die Stadt sehe ich derzeit nicht dabei", sagt der zuständige Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) auf Anfrage der APA, und verweist dabei auf die angespannte Budgetsituation der steirischen Landeshauptstadt.

Die Diskussion um die Zukunft der seit vier Jahren wegen Einsturzgefahr gesperrte Burgruine flammte Anfang August wieder auf, als die Ruine und die dazu gehörende Liegenschaft - rund 180 Hektar, davon zumeist Wald - auf der Online-Plattform willhaben.at zum Kauf angeboten wurde. Auf Anfrage bekanntgegeben wurde der gewünschte Verkaufspreis von 6,4 Millionen Euro. In der Folge wurde in den Sozialen Medien der Ruf nach einer Spendenaktion für den Ankauf des beliebten Ausflugsziels laut, eine Idee, die zuletzt auch Alexis Pascuttini vom "Korruptionsfreien" Gemeinderatsklub ventilierte.

Verkaufspreis zu hoch?

Abgesehen davon, dass der unter anderem auch vom Obmann des seit 100 Jahren bestehenden Burgvereins Gösting, Sepp Stiger, verlangte Verkaufspreis für die Ruine samt Areal und Eigenjagd als zu hoch angesehen wird, glaubt Eber nicht, dass eine allfällige Spendenaktion viel ausrichten könnte: "Im realistischen Fall sind das ein paar Hunderttausend Euro und das ist nur ein Bruchteil von dem, was notwendig ist."

Eber verweist dabei unter anderem auf die geringen Möglichkeiten, aus Wald und Jagd Kapital zu schlagen sowie auf die in der Folge notwendigen, "enormen" Erschließungs- und Erhaltungskosten der Ruine an sich. Dennoch lässt der Finanzstadtrat die Tür einen Spaltbreit offen: "Es ist sicher noch nicht das letzte Wort gesprochen", räumte Eber ein. Man habe in der Angelegenheit mit den Koalitionspartnern (Grüne und SPÖ, Anm.) erste Gespräche geführt.

Gesprächsbereitschaft mit allfälligen privaten Käufern

"Persönlich würde ich mir natürlich sehr wünschen, dass die Ruine für die Öffentlichkeit zugänglich wird", sagte Eber und deutete an, dass sich die Stadt auch mit einem allfälligen privaten Käufer der Ruine um eine diesbezügliche Einigung bemühen würde: "Wir sind mit jedem gesprächsbereit".

Für die Grazer und für den leidgeprüften Burgvereinsobmann Stiger ("Ohne den Verein wäre die Burg ein riesiger Stein- und Schuttberg") heißt es daher wie schon bisher: warten und hoffen. Bis Ende November steckt die Stadt noch in einem bereits gekündigten, nach Ansicht der Stadtregierung unvorteilhaften, noch vom ehemaligen Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) eingefädelten Pachtvertrag mit dem mittlerweile verstorbenen ehemaligen Eigentümer.

Annonce inzwischen vom Netz

Die Anzeige auf willhaben.at wurde inzwischen vom Netz genommen. Bei jenem Immobilienunternehmen, das die Annonce aufgegeben hatte, teilte man der APA auf Anfrage mit, man könne zum Grund, warum die Anzeige nicht mehr online ist, keine Auskunft geben, da der Chef des Unternehmens derzeit auf Urlaub sei.

(APA)

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