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Ab wann gilt man in Österreich eigentlich als reich oder arm?

Arm trotz Arbeit: Jeder sechste Österreicher ist am Existenz-Limit.
Arm trotz Arbeit: Jeder sechste Österreicher ist am Existenz-Limit. ©Canva (Sujet)
In Österreich zeigen aktuelle Einkommensberichte deutliche Unterschiede zwischen Arm und Reich. Während über 1,5 Millionen Menschen als armutsgefährdet gelten, definiert sich die Gruppe der Spitzenverdiener bereits ab einem Jahresbrutto von 71.000 Euro. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Bildungsniveau und der Geschlechterverteilung.

Laut dem aktuellen EU-Armutsbericht befanden sich im vergangenen Jahr etwa 336.000 Menschen in Österreich in einer "absoluten Armutslage". Insgesamt gelten 1.529.000 Menschen (16,9 Prozent der Bevölkerung) als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, wie finanz.at berichtet. Besonders betroffen sind Menschen mit niedrigem Bildungsniveau: Jede zehnte Person mit maximal Pflichtschulabschluss kann sich grundlegende Ausgaben des täglichen Lebens nicht leisten.

Definition von Armutsgefährdung

Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens zur Verfügung hat. Diese Grenze liegt aktuell bei 1.661 Euro für Einpersonenhaushalte und 2.492 Euro für Mehrpersonenhaushalte brutto pro Monat. Pro Kind erhöht sich der Betrag um 498 Euro monatlich. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Armutsgefährdungsgrenze um etwa 20 Prozent.

Spitzenverdiener und Gehaltsniveau

Das Medianeinkommen für Vollzeitbeschäftigte liegt bei etwa 55.000 Euro brutto jährlich (2.676 Euro netto monatlich). Als Spitzenverdiener gilt man ab einem Jahresbrutto von 71.000 Euro (5.071 Euro monatlich). Zu den "Topverdienern" - dem obersten Prozent - zählt man ab einem Monatsbrutto von 11.775 Euro.

Geschlechterspezifische Unterschiede

Bemerkenswert ist der deutliche Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern: Während Frauen im Mittel 50.750 Euro brutto pro Jahr verdienen, liegt das Einkommen bei Männern bei 58.000 Euro brutto jährlich.

(Red)

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