ChatGPT warnt Nutzer jetzt vor zu langen Gesprächen

OpenAI hat neue Schutzfunktionen für ChatGPT eingeführt, die besonders auf Nutzer mit psychischen Belastungen abzielen. Dazu gehören Erinnerungen an Pausen bei langen Sitzungen, ein zurückhaltender Umgang mit sensiblen Fragen und eine bessere Erkennung von emotionalem Stress. Das Unternehmen reagiert damit auf wachsende Kritik von Fachleuten.
Sanfte Hinweise bei langer Nutzung
Nutzer, die besonders lange mit ChatGPT schreiben, sehen künftig Pop-ups wie „Hast du heute schon eine Pause gemacht?“ oder „Möchtest du kurz durchatmen?“. Ziel ist es laut OpenAI, Übernutzung zu verhindern und gesündere Gesprächsgewohnheiten zu fördern. Erste Nutzer berichteten bereits von solchen Hinweisen – nicht alle reagieren positiv.
Keine direkten Antworten bei Beziehungskrisen
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Umgang mit persönlichen Entscheidungen. ChatGPT soll künftig nicht mehr direkt antworten, wenn etwa gefragt wird: „Soll ich mich trennen?“ Stattdessen hilft die KI beim Abwägen, stellt Gegenfragen und verweist auf eigene Entscheidungsfreiheit. Dieser neue Modus für „hochemotionale Anliegen“ wird schrittweise ausgerollt.
Reaktion auf psychischen Stress
OpenAI will künftig erkennen, wenn Nutzer Anzeichen von mentaler Belastung zeigen – etwa durch Sprache, Wortwahl oder Kontext. Die Reaktion soll dann respektvoll, ehrlich und entlastend erfolgen, jedoch ohne therapeutische Rolle. Dafür arbeitet OpenAI mit mehr als 90 internationalen Fachleuten aus Psychologie, Medizin und Human-Computer-Interaction zusammen.
Debatte um Verantwortung und Risiken
Die Änderungen kommen nicht ohne Kritik: Einige Nutzer empfinden die neuen Hinweise als Bevormundung. Fachleute hingegen fordern schon länger Maßnahmen gegen eine potenziell gefährliche emotionale Bindung an KI-Chatbots. Berichte über psychotische Episoden oder depressive Verstimmungen im Zusammenhang mit KI-Nutzung haben zuletzt zugenommen.
Langfristiges Ziel: KI mit Grenzen
OpenAI-CEO Sam Altman betonte jüngst, dass ChatGPT kein Ersatz für Therapie sei und nicht als Lebensberater fungieren dürfe. Der aktuelle Wandel soll die Rolle der KI klarer definieren: Unterstützen, nicht entscheiden – begleiten, aber nicht therapieren.
ChatGPT‑5: Das bisher leistungsstärkste Modell
OpenAI hat im August 2025 ChatGPT-5 gelauncht, das als das fortschrittlichste KI-Modell des Unternehmens gilt. GPT-5 kombiniert die Fähigkeit zu komplexem Denken mit schnellen Reaktionszeiten und ist darauf ausgelegt, Aufgaben wie das Programmieren von Software, das Verwalten von Kalendern oder das Erstellen von Forschungszusammenfassungen zu übernehmen. Laut CEO Sam Altman ist GPT-5 „das beste Modell der Welt“ und markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung KI-Systeme, die eher als intelligente Assistenten denn als reine Chatbots fungieren. Zudem wurde besonderer Wert auf die Sicherheit gelegt: GPT-5 erkennt besser, wann eine Anfrage nicht beantwortet werden kann, und minimiert falsche oder erfundene Antworten durch „sichere Abschlüsse“. Das neue Modell ist für alle Nutzer verfügbar, auch in der kostenlosen ChatGPT-Version.