AA

Tragödie am Laila Peak: Marina Krauss schildert letzte Momente mit Laura Dahlmeier

©APA/AFP/MANZOOR BALTI
Die frühere Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier ist bei einem Bergunfall im Karakorum ums Leben gekommen. Ihre Seilpartnerin Marina Krauss sprach nun erstmals öffentlich über den tragischen Vorfall.
Obwohl niemand mehr bei ihr war: Warum Laura Dahlmeier als tot gilt
Trauer um Laura Dahlmeier

Laura Dahlmeier und ihre Seilpartnerin Marina Krauss hatten die Besteigung des Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge kurz vor dem Gipfel auf rund 5700 Metern abgebrochen. Der Grund dafür: zunehmende Gefahren am Berg. Beim Abstieg kam es zur Tragödie.

Wie Krauss in einer Pressekonferenz in Skardu erklärte, sei Dahlmeier beim Abseilen von einem großen Stein getroffen worden. "Wenn wir eine halbe Stunde früher dran gewesen wären, dann wären wir auch sicher runtergekommen", sagte Krauss laut BR24.

Schwerer Steinschlag beim Abseilen

Das Unglück ereignete sich beim Abseilen. Krauss schilderte, dass sie mitansehen musste, wie Dahlmeier von einem riesigen Stein getroffen und gegen die Felswand geschleudert wurde.

"Von dem Moment an hat sie sich auch nicht mehr bewegt", sagte sie. Ein sicherer Zugang zur Unfallstelle sei für sie nicht möglich gewesen. Ihre einzige Hoffnung sei ein Rettungshubschrauber gewesen.

"Technisch waren wir vorbereitet"

Krauss betonte, dass die Besteigung gut vorbereitet war. Laut Wetterbericht und technischer Einschätzung sei das Vorhaben durchführbar gewesen. Dennoch hätten sie sich bewusst gegen eine Gipfelbesteigung entschieden. "Wir wussten, dass wir das technisch auf jeden Fall draufhaben", so Krauss.

Keine Bergung – Wunsch der Verstorbenen wird respektiert

Pakistans Behörden werden vorerst keinen weiteren Versuch unternehmen, die Leiche von Laura Dahlmeier zu bergen. Dies teilte Faizullah Faraq, Sprecher der Provinzregierung von Gilgit-Baltistan, der Deutschen Presse-Agentur mit. Damit werde ein ausdrücklicher Wunsch Dahlmeiers respektiert, demzufolge niemand bei einem Rettungsversuch sein Leben riskieren solle.

Auch Dahlmeiers Management erklärte, dass die derzeitigen Bedingungen eine Bergung unmöglich machten. Gemeinsam mit dem Alpine Club of Pakistan (ACP) habe man entschieden, keine Maßnahmen zu ergreifen, die andere gefährden könnten. Angehörige behielten sich jedoch eine spätere Bergung vor.

Alpinist Thomas Huber: "Für uns eine gute Freundin"

Dahlmeiers Tod wurde am Mittwoch von ihrem Management offiziell bestätigt. Der bayerische Alpinist Thomas Huber, der Teil des Rettungsteams war, erklärte gegenüber der dpa, dass der Überflug mit einem Helikopter Klarheit gebracht habe: "Für die Welt war sie eine erfolgreiche Sportlerin, für uns eine gute Freundin." Eine Bergung sei unter den gegebenen Umständen zu gefährlich gewesen.

Christoph Sumann tief betroffen

Auch aus dem Biathlon-Sport kamen bestürzte Reaktionen. Der ehemalige Weltklasse-Biathlet Christoph Sumann äußerte sich im ORF: "Ich kann es kaum glauben, der Schock sitzt tief." Dahlmeier sei eine lebenslustige, fokussierte Persönlichkeit gewesen. "Leider geht sie dahin, aber es bleibt der Legendenstatus", sagte der nunmehrige sportliche Leiter im ÖSV-Biathlon.

(APA/VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Tragödie am Laila Peak: Marina Krauss schildert letzte Momente mit Laura Dahlmeier
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen