AA

Yppenplatz wird ab August dritte Wiener Waffenverbotszone

Wien erhält eine weitere Waffenverbotszone: Ab 1. August tritt eine entsprechende Verordnung für den Bereich Yppenplatz in Wien-Ottakring in Kraft. Bisher gelten solche Bestimmungen für den Praterstern in der Leopoldstadt sowie Reumannplatz samt Keplerplatz in Favoriten. Ziel sei, "durch gezielte sicherheitspolizeiliche Prävention das Sicherheitsgefühl und den Schutz der Bevölkerung - insbesondere Minderjähriger - im betroffenen Bereich nachhaltig zu erhöhen", so die Polizei.

Mit Wirksamkeit ab 1. August, 00.00 Uhr, verordnet die Landespolizeidirektion rund um den Yppenplatz neben der Waffenverbotszone nach Paragraf 36b Sicherheitspolizeigesetz auch eine Schutzzone nach Paragraf 36a SPG. Diese gilt für den Bereich der dortigen Kinderspiel- und Parkanlage samt einem Umkreis von 150 Metern. "Diese Maßnahme dient dem Schutz Minderjähriger vor bestimmten strafbaren Handlungen. Personen, bei denen aufgrund konkreter Anhaltspunkte die Gefahr entsprechender Delikte besteht, können durch Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes aus der Zone weggewiesen werden", erläuterte die Polizei am Mittwoch in einer Aussendung. Die Verordnung gilt täglich von 00.00 bis 24.00 Uhr bis vorläufig 1. Februar 2026, sofern sie nicht vorzeitig aufgehoben - oder womöglich verlängert - wird.

Die Waffenverbotszone untersagt das Betreten des Bereichs mit Waffen sowie gefährlichen Gegenständen, es sei denn, es liegt ein nachvollziehbarer und gesetzeskonformer Grund, etwa beruflich bedingt, vor. Ausgenommen sind Personen mit waffenrechtlicher Bewilligung sowie das Mitführen von Reizgassprays zur Selbstverteidigung. Diese Zone wurde nunmehr mit einer Gültigkeit täglich von 00.00 bis 24.00 Uhr bis einschließlich 1. November 2025 eingerichtet.

Ludwig: "Keine Toleranz für Gewalt"

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) betonte in der Aussendung die Einhaltung der Wiener Hausordnung als einen zentralen Bestandteil für ein harmonisches Zusammenleben. "Die gute Zusammenarbeit der Stadt Wien mit der Wiener Polizei ist auch mitverantwortlich dafür, dass Wien eine der sichersten Millionenmetropolen weltweit ist. Jedoch müssen dort, wo es notwendig ist, auch strengere Regelungen getroffen werden", so der Stadtchef, "denn in Wien gibt es keine Toleranz für Gewalt." Er plädierte erneut dafür, ein bundesweites Waffenverbot einzuführen.

Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl führte aus: "Waffenverbots- und Schutzzonen sind eine gezielte Maßnahme der Kriminalprävention mit dem Ziel, Gewalttaten bereits im Vorfeld zu verhindern. Unser Anspruch ist es, sowohl das subjektive Sicherheitsgefühl als auch die objektive Sicherheitslage nachhaltig zu stärken." Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp betonte: "Der Yppenplatz ist ein Ort, wo Menschen zusammenkommen, um ihre Zeit dort verbringen zu können - dieser muss für alle sicher und frei nutzbar sein." Die im August in Kraft tretende Schutz- und Waffenverbotszone sieht sie als "eine wichtige Maßnahme, die durch die nachhaltige Exekutierung der Polizei einiges verbessern wird". Der Yppenplatz mit dem benachbarten Brunnenmarkt gilt mit vielen Lokalen als eines der "buntesten" Wiener Grätzln.

Die Bezirksvorstehung verwies in einer Aussendung weiters auf schon zuvor erfolgte Maßnahmen wie eine verbesserte Beleuchtung und die Einführung von "Grätzlgesprächen". Die Schutz- und Waffenverbotszone könne aber nur wirken, wenn ausreichend Personal für die Kontrolle zur Verfügung steht. "Nach wie vor fehlen im Stadtpolizeikommando Ottakring und Hernals seit Jahren über 100 Polizistinnen und Polizisten, die dringend gebraucht werden", hieß es.

Das Waffenverbot sei "eine gezielte und verhältnismäßige Maßnahme für mehr Sicherheit in Ottakring", sagte NEOS-Wien-Sicherheitssprecher Lukas Burian in einer Aussendung. Es sei eine Reaktion auf die Sicherheitslage in Wiener Bezirken und Grätzln. "Nachdem es am Yppenplatz 2024 zu einer Schießerei und mehreren Messer-Attacken gekommen ist, ist es sinnvoll, auch hier Maßnahmen zu setzen."

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Yppenplatz wird ab August dritte Wiener Waffenverbotszone
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen