Skurriles Verbot: In diesem Ort ist das Sterben untersagt
Lanjarón, eine Gemeinde mit rund 3.600 Einwohnern südlich von Granada, sorgt seit Jahren mit einer außergewöhnlichen Regelung für Aufmerksamkeit. "Es ist hiermit verboten, in Lanjarón zu sterben", erklärte der damalige Bürgermeister Jose Rubio 1999.
Platzmangel auf dem Friedhof
Anlass für die Maßnahme war akuter Platzmangel auf dem örtlichen Friedhof. Rubio betonte, dass es kein geeignetes Grundstück gebe, um neue Begräbnisplätze zu schaffen. Die Bewohner sollten "auf ihre Gesundheit achten, damit sie nicht sterben", bis eine Lösung gefunden sei.
Ob es der Gemeinde inzwischen gelungen ist, ein neues Friedhofsgrundstück zu erwerben, ist nicht öffentlich bekannt. Laut aktuellen Kartendiensten verfügt Lanjarón weiterhin nur über einen Friedhof.
Kein Einzelfall in Europa
Lanjarón ist nicht der einzige Ort, der mit Friedhofskapazitäten zu kämpfen hat. 2008 soll auch das französische Dorf Sarpourenx ein Sterbeverbot ausgesprochen haben – es galt dort nur für Personen ohne gesicherten Grabplatz.
Und im süditalienischen Sellia untersagte der Bürgermeister 2015 symbolisch das Krankwerden und Sterben, um auf den demografischen Wandel und die Lebensverhältnisse aufmerksam zu machen.
Hier befindet sich Lanjarón:
(VOL.AT)