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Das dunkle Geheimnis von Nutella: Wie nachhaltig ist unser Lieblingsaufstrich wirklich?

Es ist Zeit, genauer hinzusehen und zu fragen: Ist dein Lieblingsaufstrich wirklich so grün, wie er scheint?
Es ist Zeit, genauer hinzusehen und zu fragen: Ist dein Lieblingsaufstrich wirklich so grün, wie er scheint? ©Pradeep Javedar/Unsplash
Ferrero wirbt auf Hochglanzbroschüren und Produktetiketten mit einem klaren Bekenntnis zu nachhaltiger Produktion entlang der gesamten Lieferkette. Doch Umweltreporter Sherif Rizkallah reist für die Doku "Greenwashed? Nutella – Das grüne Märchen von Ferrero" quer über den Globus, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Er prüft die Produktion in Afrika, Asien und sogar Italien.

Die Crux der Sache liegt in den Hauptbestandteilen, die Nutella zu dem machen, was es ist. Doch bei der Herkunft dieser Rohstoffe stößt das ZDF auf einige unbequeme Wahrheiten, die das "grüne Märchen" ins Wanken bringen könnten.

Kakao aus Westafrika: Ein bittersüßer Nachgeschmack

Der Kakao für Nutella kommt hauptsächlich aus Westafrika, genauer gesagt von der Elfenbeinküste. Hier werden schon lange Verstöße gegen soziale und ökologische Standards beklagt. Es gibt immer wieder Berichte, dass nicht alle Produzenten sich daran halten, nicht in geschützten Naturschutzgebieten anzubauen. Das wirft ernste Fragen zur wahren Herkunft und den Bedingungen des Kakaos auf.

Palmöl aus Malaysia: Zertifiziert, aber nicht unproblematisch

Ferrero versichert, ausschließlich RSPO-zertifiziertes Palmöl aus Malaysia zu verwenden. Dieses Zertifikat soll eigentlich nachhaltigen Anbau garantieren. Doch die Realität vor Ort ist komplexer. Die riesigen Palmölplantagen bedrohen oft die Rechte der Einheimischen und üben massiven Druck auf ihre Lebensweise aus. Ist "zertifiziert" immer gleich "nachhaltig" in der Praxis?

Haselnüsse aus der Türkei: Süß, aber mit bitterem Beigeschmack

Die meisten Haselnüsse für Nutella stammen aus der Türkei. Hier halten sich hartnäckig Medienberichte über Ausbeutung und schlechte Arbeitsbedingungen auf den Plantagen. Ferrero versucht, dieser Kritik mit eigenen Anbauflächen in Italien entgegenzuwirken, doch das Problem in der Türkei bleibt bestehen und stellt die ethische Beschaffung der Nüsse in Frage.

Die großen Versprechen von Ferrero

Ferrero geht groß mit seinen Versprechen an die Öffentlichkeit: Keine Wälder roden, keine Kinderarbeit und sogar Ausgleichsflächen zum Schutz der Umwelt. Das sind hehre Ziele, die uns alle beruhigen sollen. Aber wie konsequent werden diese Selbstverpflichtungen wirklich durchgesetzt und kontrolliert?

Umweltbedenken direkt vor Ort

Reporter Rizkallah reist dorthin, wo die Rohstoffe wachsen, und spricht mit den Menschen. Die Doku beleuchtet auch direkte Umweltbedenken: Anwohner am Lago di Vico in Italien, wo neue Haselnussplantagen für Ferrero entstanden sind, wollen nicht mehr im See baden. Sie befürchten eine Verschmutzung durch Dünger und Pestizide. Ähnliche Sorgen plagen Dorfbewohner in Malaysia, die fürchten, dass chemische Rückstände aus den Palmölplantagen ihr Wasser verseuchen könnten.

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