Renovieren mit kleinem Budget: Tipps für Sparfüchse
Eine Renovierung kann das Wohngefühl verbessern, die Energieeffizienz steigern und den Immobilienwert deutlich erhöhen. Doch gerade in Zeiten hoher Baukosten und eingeschränkter finanzieller Spielräume stellt sich für viele die Frage: Wie kann man mit kleinem Budget sinnvoll renovieren, ohne auf Qualität zu verzichten? Wie du typische Kostenfallen umgehen und mit Eigenleistung sowie Förderungen bares Geld sparen kannst - wir haben praktische Tipps für effiziente Renovierungen zusammengetragen.
1. Gute Planung ist das halbe Sparen
Bevor du auch nur einen Pinsel in die Hand nimmst, sollte eine durchdachte Planung stehen. Denn wer einfach so losrenoviert, läuft Gefahr, sein Budget schnell zu überziehen oder Arbeiten doppelt machen zu müssen.
Erstelle also eine Prioritätenliste: Welche Arbeiten sind dringend nötig (z. B. Schimmelentfernung, Elektrik)? Was lässt sich verschieben oder günstig umsetzen (z. B. neue Wandfarbe statt Komplettumbau)? Auch ein Renovierungstagebuch kann helfen, die Übersicht zu behalten. Zudem lohnt sich der Vergleich von Angeboten. Hole mindestens drei Offerten ein, denn gerade bei umfangreicheren Facharbeiten wie Heizungs- oder Fenstertausch kann der Preisunterschied erheblich sein.
Eine praktische Checkliste bieten beispielsweise die Wohnbau-Finanz-Experten von Infina oder das Heimwerker-Portal diybook.at.
2. Mit Eigenleistung bares Geld sparen
Wer handwerklich begabt ist – oder es werden will – kann bei Renovierungen mit Eigenleistung viel sparen. Bereits einfache Tätigkeiten wie Tapeten entfernen, Ausmalen, Silikonfugen erneuern oder Bodenbeläge verlegen lassen sich mit etwas Vorbereitung leicht und oft auch günstig selbst erledigen. Wer unsicher ist, kann Online-Tutorials oder Heimwerkerforen durchforsten und Baumärkte wie OBI, Bauhaus, Hornbach oder Lagerhaus bieten zudem Werkzeugverleih und Beratung an – oft günstiger als ein Handwerksbetrieb.
3. Große Effekte mit kleineren Maßnahmen
Nicht jede Renovierung muss zur Großbaustelle entarten. Oft reichen auch schon kleine Handgriffe, neue Möbel, Textilien und Deko oder Reinigungsarbeiten, um den eigenen vier Wänden wieder mehr Glanz zu geben. Das gilt sowohl für Wohnungen als auch für Häuser.
Muss die Küche wirklich komplett getauscht werden? Neue Griffe, Klebefolien für Fronten oder eine neue Arbeitsplatte können aus einer alten Küche ein modernes Schmuckstück machen. Gleiches gilt für das Bad: Der Tausch von Armaturen und Silikonfugen oder neue Muster dank (mieterfreundlichen) Klebefliesen wirken oft Wunder. Ebenfalls günstig umzusetzen ist ein neuer Anstrich - denn frische Farbe auf den Wänden verändert Räume sofort.
4. Förderungen und Zuschüsse in Anspruch nehmen
Gerade für energetische Sanierungen gibt es in Österreich eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten, sowohl vom Bund als auch von den Bundesländern. Die Förderbedingungen variieren je nach Region, Haushaltseinkommen und Umfang der Maßnahmen.
Genaue Infos zur finanziellen Unterstützung bei Renovierung und Sanierung bietet das Transparenzportal. Dort findest du einen umfassenden Überblick über die Förderlandschaft in Österreich. Wichtig: Eine Beantragung sollte immer vor Beginn der Arbeiten erfolgen.
5. Rechtliches beachten - vor allem in Mietwohnungen
Renovieren bedeutet nicht nur handwerkliches Geschick und ein gutes Budgetmanagement – rechtliche Rahmenbedingungen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle, insbesondere wenn es sich um Mietobjekte oder Wohnungen in einer Eigentümergemeinschaft handelt.
In einer Mietwohnung gelten klare Grenzen. Grundsätzlich dürfen sogenannte "schlichte Schönheitsreparaturen" auch ohne Einverständnis des Vermieters durchgeführt werden. Dazu zählen:
- Wände streichen oder tapezieren
- Silikon- oder Acrylfugen erneuern
- Gardinenstangen montieren
- Löcher bohren (in üblichen Rahmen)
Wenn du hingegen bauliche Veränderungen vornehmen möchtest, wie etwa das Verlegen neuer Bodenbeläge (z. B. Parkett statt Teppich), das Versetzen von Wänden oder die Erneuerung von Sanitär- oder Elektroinstallationen, ist in jedem Fall eine schriftliche Genehmigung des Vermieters erforderlich. Andernfalls riskierst du nicht nur eine Rückbaupflicht, sondern im schlimmsten Fall eine vorzeitige Kündigung oder Kostenübernahme für entstandene Schäden. Tipp: Auch bei genehmigten Umbauten sollte man die Zustimmung dokumentieren, am besten in Form eines Ergänzungsvertrags oder einer schriftlichen Vereinbarung per E-Mail oder Brief.
Eigentumswohnungen bieten dagegen mehr Gestaltungsfreiheit – allerdings nicht unbegrenzt. In einer Wohnungseigentümergemeinschaft unterliegen viele Maßnahmen dem Wohnungseigentumsgesetz (WEG), wie die Mietervereinigung erläutert:
- Innere Veränderungen, wie der Tausch von Türen, Bodenbelägen oder Sanitäranlagen, können in der Regel ohne Zustimmung durchgeführt werden.
- Gemeinschaftseigentum (Fassade, Fenster, Balkone, tragende Wände, Leitungen außerhalb der Wohnung) darf hingegen nur mit Zustimmung der Mehrheit der Eigentümer verändert werden.
Ein häufiges Beispiel: Der Austausch alter Fenster oder das Anbringen von außen sichtbaren Klimageräten bedarf fast immer einer Mehrheitszustimmung der Eigentümerversammlung – oft sogar eines einstimmigen Beschlusses. Die Hausverwaltung ist hier deine erste Anlaufstelle. Kläre vorab, ob und in welchem Umfang Umbauten zulässig sind und ob Beschlüsse erforderlich sind.
(Red)