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Solanin in Kartoffeln: Das unterschätzte Risiko in der Schale

Erfahre, warum Kartoffelschalen Solanin enthalten und wie du sie sicher genießen kannst.
Erfahre, warum Kartoffelschalen Solanin enthalten und wie du sie sicher genießen kannst. ©Polina Tankilevitch/Pexels
Achtung, Kartoffelfans: Die Schale, die wir so oft als unbedenklich ansehen, kann ein gefährliches Geheimnis bergen: Solanin, der unschöne Schutzmechanismus der Pflanze!

Die meisten von uns wissen, dass Äpfel mit Schale besonders vitaminreich sind. Aber aufgepasst: Bei Kartoffeln raten Ernährungsexperten genau das Gegenteil! Ja, du hast richtig gehört. Die Schale, die wir so oft achtlos wegschneiden (oder manchmal auch mitessen!), birgt ein kleines Geheimnis, das du kennen solltest.

Das ist Solanin, und darum solltest du es kennen!

Der Hauptgrund für diese überraschende Empfehlung ist ein natürlicher Stoff namens Solanin. Keine Panik, das ist keine Chemie aus dem Labor, sondern ein Schutzmechanismus der Pflanze vor Fressfeinden. Kartoffeln gehören zu den sogenannten Nachtschattengewächsen, und diese produzieren Solanin vor allem dort, wo sie sich am verletzlichsten fühlen: in der Schale, in den Keimen und in unschönen grünen Stellen. Indem du die Kartoffel schälst, entfernst du nicht nur Schmutz, sondern auch einen Großteil dieses Stoffes. Eine Expertin der Verbraucherzentrale Bayern bestätigt: Das Schälen ist der Schlüssel!

Wie viel Solanin ist wirklich gefährlich?

Okay, aber wie gefährlich ist Solanin wirklich? Bevor du jetzt alle deine Kartoffeln entsorgst: Das Bundeszentrum für Ernährung gibt Entwarnung. Normal angebaute Kartoffeln enthalten in der Regel weniger als 100 Milligramm Solanin pro Kilogramm. Eine Vergiftung tritt erst ab einer Konzentration von einem Milligramm Solanin pro Kilogramm Körpergewicht auf. Das bedeutet, ein Erwachsener müsste schon über zehn Portionen Pellkartoffeln am Tag verdrücken, um ein Risiko einzugehen. Solltest du doch zu viel erwischen, können Magenbeschwerden, Übelkeit und Durchfall auftreten. In seltenen, sehr schweren Fällen sind sogar Kreislaufprobleme oder Nervenschäden möglich.

Wann du die Schale trotzdem mitessen könntest (und wann nicht!)

Du liebst Pellkartoffeln und willst nicht darauf verzichten? Es gibt Ausnahmen! Wenn du die Schale mitessen möchtest, solltest du nur unverletzte, frische Kartoffeln verwenden, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung. Ein absolutes No-Go sind grüne Stellen oder Keime, die du unbedingt großzügig herausschneiden solltest. Im Zweifelsfall: Lieber die ganze Kartoffel entsorgen. Und ganz wichtig: Kleine Kinder sollten generell keine ungeschälten Kartoffeln essen. Ihre kleinen Körper reagieren empfindlicher auf Solanin.

Deine Geheimtipps für den Kartoffel-Einkauf und die Lagerung

Damit deine Kartoffeln gar nicht erst zu Solanin-Fallen werden, kommt es auf die richtige Lagerung an! Licht und Wärme lassen die Knollen schnell grün werden und den Solaningehalt steigen. Lagere sie also am besten dunkel, kühl und trocken. Auch beim Einkauf kannst du schon vorsorgen: Setze auf Kartoffeln in Papier- oder Jutesäcken statt in durchsichtigen Plastikbeuteln, da diese besser vor Lichteinfall schützen. Und ein Extra-Tipp: Deutsche Bio-Kartoffeln sind nicht nur ökologisch sinnvoller, sondern auch sicherer, da hier chemische Keimhemmer tabu sind. Greife lieber zu heimischer Ware statt Importen aus fernen Ländern.

Die goldene Regel für alle Kartoffel-Fans

Am Ende des Tages gilt: Wer auf Nummer sicher gehen will, schält seine Kartoffeln – egal ob vor oder nach dem Kochen. Und das Kochwasser? Das schüttest du besser weg und verwendest es nicht weiter. Solanin löst sich nämlich auch im Wasser und du willst es ja nicht versehentlich wieder aufnehmen. Also, liebe Kartoffel-Fans, jetzt wisst ihr Bescheid! Genießt eure Knollen sicher und lecker!

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