Raketenexplosion tötet Schildkröten – Mexiko prüft Klage gegen SpaceX

Nach dem Fehlstart einer Starship-Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk am 18. Juni in Texas sind laut Angaben einer Umweltorganisation rund 300 Jungtiere der gefährdeten Atlantik-Bastardschildkröte (Tortuga Lora) ums Leben gekommen. Trümmerteile des Raketenwracks seien auf mexikanisches Gebiet gefallen – in ein Gebiet, das als Brutstätte dieser seltenen Art gilt.
SpaceX-Raketenexplosion in Texas
Die Tortuga Lora ist die kleinste Meeresschildkröte der Welt und ausschließlich im Golf von Mexiko und an der Südostküste der USA beheimatet. Ihre Population gilt als stark bedroht – insbesondere durch Beifang in der Fischerei. Nun sei sie auch durch technologische Risiken gefährdet, so die lokale Umweltorganisation Conibio Global A. C.
"Wir haben Trümmerteile der SpaceX-Rakete in der Nähe der Nester gefunden", berichten Vertreter der Organisation. Infolge der Umweltbelastung seien laut eigenen Angaben rund 300 Jungtiere verendet.
Mexiko prüft rechtliche Schritte
Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum kündigte auf einer Pressekonferenz an, mögliche juristische Konsequenzen zu prüfen. "Wir überprüfen alles, was mit dem Start von Raketen zu tun hat, die sich sehr nahe an unserer Grenze befinden", sagte Sheinbaum.
Sollte ein Verstoß gegen internationales Recht vorliegen, "werden wir alle notwendigen Klagen einreichen". Die "New York Times" hatte zuerst über die Klageerwägungen berichtet.
SpaceX weist Vorwürfe zurück
Das Unternehmen SpaceX dementierte die Anschuldigungen und erklärte auf der Plattform X: "Frühere unabhängige Tests an Materialien im Starship bestätigen, dass sie keine chemischen, biologischen oder toxikologischen Risiken darstellen."
Zudem wirft SpaceX den Umweltorganisationen vor, Bergungsversuche behindert zu haben. Das Betreten von Privatgrundstücken habe laut SpaceX die Rückführung der Trümmer erschwert: "Die Trümmer bleiben Eigentum von SpaceX."
Ob sich die Vorwürfe juristisch erhärten lassen, bleibt offen. Eine offizielle Untersuchung wurde bislang nicht angekündigt.
(VOL.AT)