"Diese Baustelle macht uns kaputt" – Dornbirner Gastronom über verlorene Kundschaft und ausbleibende Arbeiten

Okan Özgür betreibt seit zehn Jahren ein Schnellimbisslokal nahe dem Messepark. Doch aktuell bleibt der Gastgarten leer: Eine Baustelle direkt vor der Tür hat den Zugang praktisch abgeschnitten.
Seit Wochen geht kaum noch etwas
Die Straße ist aufgerissen, der Asphalt fehlt, ein hoher Randstein versperrt den Zugang. Was wie ein temporäres Ärgernis wirkt, ist für Okan Özgür zur wirtschaftlichen Bedrohung geworden. Seit Wochen habe er kaum noch Laufkundschaft, berichtet der Betreiber des Dönerlokals in der Lustenauer Straße.
Im Interview spricht er ausführlich über seine Situation – und darüber, warum er sich gegenüber großen Handelsketten unfair behandelt fühlt.
"Wir haben leider keine Einfahrtsmöglichkeit zu meinem Lokal. Die nächste Umleitung ist 300 bis 400 Meter entfernt und kompliziert. Bis der Kunde bei mir ist, ist er wirklich ein bisschen enttäuscht", erzählt Özgür im Gespräch mit VOL.AT.
Täglich 20 Anrufe – aber kaum noch Gäste
Der Sommer bringt Sonne – aber keine Gäste. "Ich bekomme mindestens 20, 30 Anrufe am Tag – wie man da reinfahren kann, warum das so ist. Natürlich schadet es mir auch", sagt Özgür.
Selbst angekündigte Arbeiten würden nicht wie geplant umgesetzt: "Seit zehn Tagen passiert gar nichts. Der Boden wäre bereit. Aber man gibt uns keine Chance."

Immer auf die Kleinen?
Was den Gastronomen besonders trifft: Die Ungleichbehandlung. "Ich habe noch nie gesehen, dass bei einer Systemgastronomie oder einem großen Franchise-Betrieb die Straße einfach komplett zugemacht wird", sagt er. Auch dort werde gebaut – aber mit Rücksicht: "Zufahrten bleiben offen, Baustellen werden um die Mittagszeit gestoppt oder Umleitungen ausgeschildert. Bei uns? Nichts."

Wer ist zuständig?
Laut Stadt Dornbirn liegt die Verantwortung nicht bei der Gemeinde – sondern bei der Firma illwerke vkw.
Laut illwerke vkw sind die Bauarbeiten am Stromkabel bereits abgeschlossen. Die Asphaltierung sei für diese Woche vorgesehen, Markierungen sollen folgen. Doch für Okan Özgür kommt all das zu spät: Wochenlange Blockade, fehlende Zufahrt und ausbleibende Kundschaft haben seinem Betrieb zugesetzt.
Der Boden wird bald wieder gerade sein – die wirtschaftliche Schieflage entschädigt dennoch niemand.
(VOL.AT)