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Start für ÖBB-Kraftwerk verzögert sich bis 2028

Weil Bauteile nicht passen, geht das ÖBB-Kraftwerk um Jahre verzögert ans Netz.
Weil Bauteile nicht passen, geht das ÖBB-Kraftwerk um Jahre verzögert ans Netz. ©APA/HANS KLAUS TECHT (Symbolbild)
Die Inbetriebnahme des ÖBB-Pumpspeicherkraftwerks Tauernmoos im Stubachtal wird auf Sommer 2028 verschoben. Grund dafür sind Probleme mit zwei zentralen Bauteilen, berichteten die "Salzburger Nachrichten".

Die zwei Turbinenspiralen mit einem Gewicht von je 35 Tonnen für das ÖBB-Kraftwerk müssen vom Hersteller in den USA neu gefertigt werden. Die ÖBB gaben die Ursache für das Problem nicht bekannt, es wird jedoch vermutet, dass ein Produktionsfehler vorliegt.

Turbinenspiralen für ÖBB-Kraftwerk passen nicht

Die Spiralen ähneln einem Schneckenhaus und sind die Verbindung zwischen den Triebwasserstollen und den Turbinen. Die Sonderanfertigungen haben fast acht Meter Durchmesser und sollen pro Stück einmal bis zu 40.000 Liter Wasser pro Sekunde, das mit hohem Druck aus den Stollen einströmt, gleichmäßig auf die Turbinen lenken. Die riesigen Spiralen wurden im Vorjahr in Teilen angeliefert und sollten nun in der Kraftwerkskaverne zusammengeschweißt werden.

Wie ÖBB-Sprecher Robert Mosser der APA bestätigte, wurde beim Zusammenbauen festgestellt, dass die Form der Spiralen nicht genau passt. "Darum wurde mit dem Hersteller vereinbart, die beiden Bauteile erneut produzieren zu lassen." Die Spiralen müssten enormen Belastungen standhalten und sollen 100 Jahre halten. Weil sie massiv einbetoniert werden, wäre eine spätere Reparatur nur mit enormem Aufwand und sehr hohen Kosten verbunden gewesen. Wie hoch die Mehrkosten für die ÖBB durch den Fehler sind, werde derzeit geprüft. Tatsache ist, dass die Turbinen erst in die unterirdische Maschinenkaverne eingebaut werden können, wenn die Spiralen montiert worden sind.

ÖBB-Kraftwerk soll ein Fünftel des Bahnstroms erzeugen

Das Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos erweitert die bestehende Kraftwerksgruppe Stubachtal, wo die ÖBB rund ein Fünftel des in Österreich benötigten Bahnstroms erzeugen. Für das Kraftwerk werden der Tauernmoossee und der 220 Meter höher gelegene Weißsee mit Stollen verbunden. Es soll in Zukunft bei hoher Stromnachfrage die Leistungsspitzen im Bahnstromnetz abdecken und im Jahr bis zu 460 GWh Strom erzeugen. Die Bauarbeiten laufen seit 2020. Die Kosten für den Bau betragen vorausvalorisiert rund 360 Millionen Euro, welche die ÖBB aus Eigenmitteln außerhalb des Rahmenplans finanzieren.

(APA/Red)

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