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Später in Pension: Warum sich Weiterarbeiten trotz Anspruch lohnen kann

Pension aufschieben und profitieren – das sind die Vorteile 2025
Pension aufschieben und profitieren – das sind die Vorteile 2025 ©CANVA
Immer mehr Menschen in Österreich verschieben ihren Pensionsantritt oder arbeiten nach Erreichen des Regelpensionsalters weiter. Der Grund: finanzielle Vorteile, soziale Integration – und neue gesetzliche Anreize.

Ob aus finanzieller Notwendigkeit, beruflicher Leidenschaft oder dem Wunsch, körperlich und geistig aktiv zu bleiben – viele Menschen entscheiden sich bewusst dafür, länger im Berufsleben zu bleiben, obwohl sie bereits Anspruch auf Pension hätten.

Zugleich profitiert auch der Arbeitsmarkt, denn durch den demografischen Wandel wird der Erhalt von Know-how älterer Arbeitnehmer:innen immer wichtiger.

Gesetzliche Möglichkeiten für längeres Arbeiten

Mit aktuellen Reformen hat der Gesetzgeber die Flexibilität beim Pensionsantritt erhöht. Zentral ist dabei:

  • Aufschieben der Pension: maximal 3 Jahre über das Regelpensionsalter hinaus möglich – mit jährlichem Pensionszuschlag von 5,1 %, insgesamt also bis zu 15,3 % mehr Pension.
  • Zuverdienst ohne Grenze: Es gibt keine Einkommensgrenze mehr, die Pension wird nicht gekürzt.
  • Beitragsreduktion: Während der Aufschubphase wird der Beitrag zur Pensionsversicherung für Arbeitnehmer:innen halbiert – Nettoeinkommen steigt.
  • Keine Arbeitslosenversicherung: Ab Erreichen des Regelpensionsalters entfällt dieser Beitrag vollständig.

Finanzielle Vorteile im Detail

  • Mehr Pension durch Pensionsaufschub:
    → 1 Jahr: +5,1 %
    → 3 Jahre: +15,3 %
  • Reduzierte Beiträge:
    → Arbeitnehmer: nur 5,125 % (statt 10,25 %)
    → Arbeitgeber: 6,275 % (statt 12,55 %)
  • Steuerlicher Höherversicherungsbetrag: Wer während der Alterspension weiterarbeitet, erhält eine Rückvergütung aus den geleisteten Beiträgen.
  • Beitragsübernahme durch Bund: Für Einkünfte unterhalb der doppelten Geringfügigkeitsgrenze (€ 1.102,20/Monat) zahlt der Staat die Pensionsbeiträge.

Besonders relevant für Frauen

Da das Regelpensionsalter für Frauen derzeit (Geburtsjahrgänge 1964–1968) noch schrittweise auf 65 Jahre angehoben wird, profitieren Frauen besonders stark vom späteren Pensionsantritt. Höhere Gehälter am Ende der Karriere sorgen für deutlich höhere Pensionsgutschriften.

Vorteile im Überblick

  • Höhere monatliche Pension
  • Zusätzliches Nettoeinkommen
  • Bessere soziale Integration und Tagesstruktur
  • Wertschätzung und Sinn im Berufsleben
  • Keine Kürzungen bei Zuverdienst
  • Steuerliche Vorteile und geringere Sozialabgaben

Was zu beachten ist

  • Pension frühestens mit 65 (Männer) bzw. stufenweise bis 65 (Frauen je nach Geburtsjahr)
  • Bei Korridorpension (ab 62): Abschläge von 5,1 % pro Jahr – bis zu 15,3 % weniger Pension
  • Pflicht zur Lohnsteuerveranlagung bei Zuverdienst
  • Unterschiedliche Regelungen je nach Pensionsart (z. B. Eigenpension, Witwenpension)

Fazit: Länger arbeiten kann sich lohnen

Länger arbeiten, obwohl man bereits pensionsberechtigt ist, kann für viele Menschen finanziell sinnvoll und gesundheitsfördernd sein. Besonders wer eine niedrige Pension erwartet oder wenig Versicherungszeiten aufweist, kann davon deutlich profitieren.

Tipp: Lassen Sie sich individuell beraten! Die Pensionsversicherung bietet persönliche Beratungsgespräche an – mit Berechnung Ihrer persönlichen Ansprüche und Auswirkungen eines späteren Pensionsantritts.

(VOL.AT)

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