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Hilfe bei Hitzewellen: Apotheken sollen aushelfen

Apotheken sollen bei starker Hitze aushelfen.
Apotheken sollen bei starker Hitze aushelfen. ©APA/BARBARA GINDL (Symbolbild)
Die Apotheker und das Gesundheitsministerium planen neue Maßnahmen, um gefährdete Bevölkerungsgruppen präventiv vor Hitzewellen zu schützen.

Die Präsidentin der Apothekerkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr, gab am Donnerstag bekannt, dass eine neue Informationskampagne gestartet wird. Diese sieht für Apotheken neue Beratungsrichtlinien vor und bietet für Kunden Flyer mit Anweisungen zum korrekten Verhalten bei hohen Temperaturen.

Hitzwellen belasten zahlreiche Menschen

Die neuen Beratungsleitlinien basieren auf einer mehrseitigen Fachunterlage "mit Informationen zum Thema hitzeassoziierte Erkrankungen - das geht vom Hitzschlag über den kleinen Sonnenstich bis hin zum Hitzeausschlag". Denn Mursch-Edlmayr möchte, dass Apotheken zukünftig als eine Hitze-Erstanlaufstelle fungieren. Zudem hat das Gesundheitsministerium auch dieses Jahr das kostenlose Hitzetelefon unter 0800-880-800 reaktiviert. In Österreich ist indes die erste Hitzewelle des Jahres angelaufen - Anfang der Woche wurden bereits mehr als 35 Grad gemessen. Solche Temperaturen belasten insbesondere alte oder chronisch kranke Menschen, aber auch Schwangere und Kleinkinder.

Temperaturregelung des Köšrpers, Gefahr durch †Überhitzung

"Achtung, Hitze!": Apotheken informieren über Auswirkungen von Hitze auf Medikamente

Am eigenen Körper ist Hitze unmittelbar spürbar. Doch bei hohen Temperaturen kann es auch dazu kommen, dass Medikamente nicht mehr wirken - oder sogar schaden. Werden Arzneien schlecht gelagert, kann sich die Wirkung nämlich verändern. Darauf sollen nun Flyer und Plakate in Apotheken hinweisen. Mit einer dicken Überschrift "Achtung, Hitze!" erläutern die Flyer Anweisungen zum korrekten Umgang mit Medikamenten bei hohen Temperaturen. So sollten Arzneien nicht im Bad, sondern im kühlsten Raum der Wohnung gelagert werden. Zudem ist vor dem Gebrauch auf Verfärbungen oder aufgeblähte Packungen zu achten. Besonders gefährlich sei das bei Medikamenten für den Blutdruck oder solchen, die potenziell die körpereigene Temperaturregulation stören.

Daneben machen "Hitze-Tipps für den Alltag" unter anderem darauf aufmerksam, zwei Liter Wasser pro Tag zu trinken, bei heißem Wetter nur leicht zu essen und im Schatten zu bleiben. Für Mursch-Edlmayr ist ein "einheitliches Wording" der wesentlichen Informationen wichtig. Deswegen setze sich die Apothekerkammer für neue Beipackzettel ein, sowohl digital als auch physisch: "Der Beipackzettel heute ist ein Konvolut aus Vorschriften und Informationen, klein gedruckt in Papier und schwer zu verstehen, wenn man keine Fachexpertise hat."

Weitere gefährdete Gruppen

Aktuell arbeite man an einer Hitze-Verordnung, um Arbeitnehmer besser zu schützen, berichtete Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) während der Pressekonferenz. Denn diese seien besonders gefährdet. "Es erhöht die Unfallgefahr. Wir wissen, dass die Aggressivität von Kunden in Hitzephasen größer wird. Wir haben sinkende Leistungsfähigkeit und große Beschwerdemöglichkeiten", sagte die Ministerin. Das betreffe Menschen, die im Freien arbeiten, umso mehr. Denn auch die Gefahr, schwer zu erkranken, etwa an Hautkrebs, steige so an.

Dem pflichtete Heinz Fuchsig von der Ärztekammer bei - wobei der Arbeitsmediziner grundlegend vor Outdoor-Aktivitäten wie Sport bei zu hohen Temperaturen warnte. "Besonders gefährdet für einen tödlichen Hitzschlag sind interessanterweise zehn bis 19-jährige Buben". Fuchsig plädiert dafür, Schulsport im Freien ab 30 Grad abzusagen oder in den Vormittag zu verschieben.

(APA/Red)

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