Fast 600 Pestizide in Getreideprodukten nachgewiesen

Laut Global 2000 sind derzeit 590 Pflanzenschutzmittel in Österreich für den Anbau von Getreide wie Weizen, Roggen oder Dinkel zugelassen. 98 dieser Produkte enthalten PFAS-Wirkstoffe – chemische Substanzen, die kaum abbaubar sind und sich in Form von TFA (Trifluoracetat) in der Umwelt anreichern.
Untersucht wurden 48 gängige Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Mehl und Frühstücksflocken aus allen Bundesländern.
TFA-Werte in Brot und Nudeln besonders hoch
Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden warnt vor den "sehr beunruhigenden" TFA-Gehalten, insbesondere in Brot und Nudeln. Ein Verbot von PFAS-Pestiziden sei realistisch, da es ausreichend chemisch-synthetische und biologische Alternativen gebe. Die langfristige Verunreinigung von Böden, Wasser und Lebensmitteln sei auch aus Sicht der Landwirtschaft keine nachhaltige Option.
Fehlende Kennzeichnung erschwert Umstieg
Ein großes Problem sieht Global 2000 in der fehlenden Kennzeichnung der Produkte. Landwirt:innen haben derzeit keine Möglichkeit, zu erkennen, ob ein Mittel PFAS enthält und TFA freisetzt. Die NGO hat daher eine Liste aller betroffenen Produkte veröffentlicht und fordert die Landwirtschaftskammer auf, über PFAS-freie Alternativen zu informieren.
PFAS: "Ewigkeitschemikalien" in der Kritik
PFAS gelten als besonders langlebig – das Endprodukt TFA verbleibt dauerhaft in Böden und Gewässern. Global 2000 fordert deshalb mehr Transparenz und Aufklärung. Ziel sei es, diese Stoffe langfristig aus der Lebensmittelproduktion zu verbannen und die Umweltbelastung deutlich zu senken.
(VOL.AT)