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USA bombardieren iranische Atomanlagen – droht ein Flächenbrand im Nahen Osten?

©POOL
Die Vereinigten Staaten haben unter Präsident Donald Trump gemeinsam mit Israel zentrale Atomanlagen im Iran bombardiert. Ziel der Angriffe waren die Anlagen in Fordo, Natans und Isfahan, die als Kernstück des iranischen Atomprogramms gelten.

Präventivschlag oder Beginn eines Krieges?

Trump erklärte im Weißen Haus, die militärische Operation habe die “entscheidenden Anlagen zur Urananreicherung vollständig zerstört”. In seiner Ansprache kündigte er weitere Angriffe an, sollte sich Teheran nicht zum Frieden bekennen. „Wenn der Frieden nicht schnell kommt, werden wir die anderen Ziele mit Präzision und Geschwindigkeit ausschalten“, so der US-Präsident.

Israels Premier Netanjahu sprach von einer „mutigen Entscheidung“ und betonte die historische Tragweite der Aktion.

Iran bestätigt Angriffe – Schäden unklar

Der Iran bestätigte Bombardierungen rund um die Anlagen, insbesondere in Fordo, erklärte aber, die Lage sei „unter Kontrolle“. Laut staatlicher Nachrichtenagentur Irna bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung. Unabhängige Aufnahmen von NASA-Satelliten zeigen jedoch auffällige Wärmequellen, die auf Brände oder Explosionen hindeuten.

Die iranische Atomenergieorganisation verurteilte die Angriffe scharf und sprach von einem “Verstoß gegen internationales Recht”. Sie warf zudem der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA Mitwisserschaft oder Untätigkeit vor.

Reaktion der Weltgemeinschaft

UN-Generalsekretär António Guterres reagierte besorgt und sprach von einer „gefährlichen Stunde“. Eine weitere Eskalation könne katastrophale Folgen für die Welt haben. Er rief alle Mitgliedsstaaten auf, diplomatische Wege zu beschreiten.

Kriegsschauplatz Naher Osten

Die Angriffe fügen sich in eine Reihe israelischer Militäraktionen gegen iranische Ziele, darunter:

  • Atomwissenschaftler
  • Rüstungsstandorte
  • Öl- und Gasinfrastruktur

Die israelischen Angriffe begannen nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023. Seither führt Israel Krieg gegen Hamas im Gazastreifen und gegen die Hisbollah im Libanon. Der Konflikt mit dem Iran droht nun, das gesamte Gleichgewicht in der Region zu kippen.

Tarnkappenbomber im Einsatz

Laut dem israelischen Armeesender kamen US-Tarnkappenbomber vom Typ B-2 zum Einsatz. Diese können sogenannte Bunkerbrecher-Bomben abwerfen, die nötig sind, um tief gelegene Anlagen wie Fordo zu zerstören.

Konsequenzen für die Region

Die USA hatten ihre militärische Präsenz in der Region zuletzt massiv aufgestockt. Rund 40.000 US-Soldaten sind in Irak, Katar und Kuwait stationiert. Nun ist Washington offiziell Teil des bewaffneten Konflikts.

Israel reagierte mit neuen Zivilschutzmaßnahmen: Nur noch essenzielle Tätigkeiten sind im ganzen Land erlaubt. Die Bevölkerung müsse sich auf weitere Angriffe einstellen, so die Regierung.


Hintergrund

Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran um nukleare Kapazitäten dauert seit Jahren an. Die jetzige Eskalation markiert einen möglichen Wendepunkt – mit offenem Ausgang.

Könnte der Iran jetzt gezielt US-Stützpunkte angreifen?

Ja, das ist möglich. Über 40.000 US-Soldaten sind in der Region stationiert – etwa in Katar, Kuwait und im Irak. Diese könnten zur Zielscheibe iranischer Vergeltung werden.

Wie stark ist Irans Nuklearprogramm nach dem Angriff beschädigt?

Unklar. Die USA sprechen von vollständiger Zerstörung der wichtigsten Anlagen, der Iran hingegen von begrenzten Schäden. Experten halten eine sofortige Wiederaufnahme der Urananreicherung für erschwert, aber nicht unmöglich.

Was bedeutet das für Europa?

Europa droht ein sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher Schock. Ein offener Krieg könnte Flüchtlingsbewegungen, Ölpreise und Terrorrisiken direkt beeinflussen – und die diplomatischen Bemühungen der EU ins Leere laufen lassen.

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