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"Pandora-Effekt": Kreml-Sprecher warnt vor Folgen eines möglichen Attentats auf Chamenei

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warnt vor einer Eskalation im Nahen Osten und lehnt einen Regimewechsel im Iran strikt ab.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warnt vor einer Eskalation im Nahen Osten und lehnt einen Regimewechsel im Iran strikt ab. ©APA/AFP
Russland hat sich deutlich gegen eine Eskalation im Nahen Osten ausgesprochen.
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Der Kreml warnt vor unabsehbaren Folgen, sollte Irans geistliches Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei bei einem Angriff ums Leben kommen.

"Das würde die Büchse der Pandora öffnen"

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte am Freitag gegenüber Sky News, Russland würde eine gezielte Tötung Chameneis "sehr negativ" bewerten. Zwar äußerte er sich nicht zu möglichen Konsequenzen für Moskaus Haltung, stellte aber fest, ein solcher Schritt würde "eine Reaktion innerhalb des Iran" auslösen. Peskow warnte zudem vor einer weltweiten Destabilisierung: "Die Situation ist extrem angespannt und gefährlich, nicht nur für die Region, sondern weltweit."

Ablehnung von Regimewechsel und US-Einmischung

Peskow betonte, Russland lehne einen Regimewechsel im Iran strikt ab: "Das ist inakzeptabel." Zugleich warnte er vor einem möglichen Eingreifen der USA. Eine Ausweitung der beteiligten Akteure würde nach Ansicht des Kremls "nur zu einem weiteren Kreislauf der Konfrontation und Eskalation der Spannungen in der Region führen".

Russland sieht sich als Vermittler

In den vergangenen Tagen trat Russland mehrfach als Kommentator der Lage im Nahen Osten auf. Moskau pflegt eine strategische Partnerschaft mit dem Iran, will jedoch zugleich das Verhältnis zu US-Präsident Donald Trump nicht belasten. Vor diesem Hintergrund inszeniert sich Russland als möglicher Vermittler im Konflikt.

Kritik an Vermittlerrolle

Die Selbstzuschreibung als neutrale Instanz wird von internationalen Beobachtern jedoch kritisch gesehen. Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gilt Moskau aus westlicher Sicht nicht als glaubwürdiger Vermittler. Beim G7-Gipfel äußerten sich mehrere Staats- und Regierungschefs ablehnend – darunter auch US-Präsident Trump und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni.

(VOL.AT)

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